Experimentierbuch für den Unterricht in der Naturlehre: Experimentierbuch für den Unterricht in der Naturlehre

Rosenberg, Karl

Bibliographic data

Multivolume work

Persistent identifier:: AC01003325

Title:: Experimentierbuch für den Unterricht in der Naturlehre

Sub title:: in zwei Bänden

Contributor:: Rosenberg, Karl

Place of publication:: Leipzig

Publisher:: Freytag

Language:: German

Document type:: Multivolume work

Collection:: Printed Works 20. Century

Copyright:: Universitätsbibliothek Wien

Volume

Persistent identifier:: AC00207163

URN:: urn:nbn:at:at-ubw:g-94967

Title:: Experimentierbuch für den Unterricht in der Naturlehre

Sub title:: in zwei Bänden

Contributor:: Rosenberg, Karl

Place of publication:: Leipzig

Publisher:: Freytag

Year of publication:: 1929

Volume count:: 1

Scope:: XII, 545 S.

Language:: German

Document type:: Volume

Collection:: Printed Works 20. Century

Copyright:: Universitätsbibliothek Wien

License:: CC BY-NC 4.0

Number of digitised pages:: 568

Chapter

Title:: Allgemeiner Teil.

Structure type:: Chapter

Number of digitised pages:: 88

Chapter

Title:: V. Die wichtigsten manuellen Fertigkeiten.

Structure type:: Chapter

Number of digitised pages:: 23

Chapter

Title:: 5. Klebemittel und Kitte.

Structure type:: Chapter

Number of digitised pages:: 6

— 87 — kompagnie in Hamburg, die in größeren Städten ihre Vertreter hat, her¬ stellt, für den Physiker sehr wertvolle Erleichterungen. Das Picein schmilzt bei wesentlich niedrigerer Temperatur als Siegellack und ist v i e 1 e 1 a s t i s c h e r als letzteres. Das Ankitten von Metall an Glas gelingt damit spielend leicht; die gekitteten Teile lassen sich kaum gewaltsam auseinanderreißen. Das Picein kommt in runden, etwa daumenstarken Stangen in den Handel; für feinere Arbeiten kittet man kleine Stücke an einen starken, meißelförmig aus¬ gehämmerten Draht und schmilzt sie an einer kleinen Flamme, worauf man die geschmolzene Substanz auf die erwärmten zu vereinigenden Stücke aufträgt. Da das Picein auch von der Mehrzahl der Flüssigkeiten nicht angegriffen wird, hüte man sich, es auf die Haut oder auf Kleider zu bringen *). Man kann Glas auf Glas oder Glas auf Metall auch mit Wasser¬ glas (ohne Erwärmen) kitten; doch dürfen die gekitteten Stellen nicht mit Wasser in Berührung kommen. Auch feines Gipspulver, mit Wasser¬ glas angerührt, gibt einen vorzüglichen Kitt. In Fällen, wo man Glas oder Metall auf Holz kitten soll und ein stärkeres Erwärmen ausgeschlossen ist, kann man den folgenden H a r z k i 11 verwenden. Man schmilzt gleiche Teile Kolophonium und gelbes Wachs zusammen, wobei man das Gemisch gut umrührt. Be¬ nötigt man den Kitt, so erwärmt man ihn gelinde, wodurch er der¬ artig erweicht wird, daß er sich mit den Fingern kneten läßt. Natür¬ lich wird man diesen Kitt nur dort anwenden, wo geringere Haltbarkeit gefordert wird. (Vgl. auch „Klebewachs“, S. 96.) Ein vielfach verwendbarer Kitt — besonders zum Wasserdicht¬ machen von Holztrögen und Einkitten von Glasröhren in Metall- fassungen, endlich von Kautschuk auf Holz oder Metall — ist der käuf¬ lich erhältliche **) M a r i n e 1 e i m. Er wird durch Zusammenschmelzen von 60 g Schellack mit einer Lösung von 8 g Kautschuk in 30 g Benzol hergestellt. (Größte Vorsicht wegen der Feuergefährlichkeit des Benzols geboten!) Ein ähnliches Gemenge ist als Chatterton-Kom- poundmasse in elektrotechnischen Geschäften erhältlich und be¬ sonders zu empfehlen. Eine wasserfeste Verkittung von Glas auf Glas ist durch Schel¬ lack- oder Siegellacklösung zu erreichen; eine gegen Alkohol wider¬ standsfähige durch russischen Leim (siehe früher!); eine gegen Schwefel¬ kohlenstoff widerstandsfähige durch Hausen blasenlei m. Man zerklopft käufliche Hausenblase mit dem Hammer in Fasern, zer¬ schneidet sie dann in sehr kleine Teilchen und nimmt auf 8 Teile *) Pie Verwendung des Piceins für physikalische Zwecke hat zuerst Walter in den Annalen der Physik, 4. Folge, 18. Bd. (323. Bd. der ganzen Folge), beschrieben. **) Zu beziehen von Zündel&Kohlerzu Mühlhausen i. E. 1 kg für 3 M.

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