Die Hauptlehren des Averroes

Averroes; Horten, Max

Bibliographic data

Monograph

Persistent identifier:: AC08460262

URN:: urn:nbn:at:at-ubw:g-78117

Title:: Die Hauptlehren des Averroes

Sub title:: nach seiner Schrift: Die Widerlegung des Gazali

Author:: Averroes

Contributor:: Horten, Max

Place of publication:: Bonn

Publisher:: Marcus & Weber

Year of publication:: 1913

Scope:: XVI, 355 S.

Language:: German

Document type:: Monograph

Collection:: Printed Works 20. Century

Copyright:: Universitätsbibliothek Wien

License:: CC BY-NC 4.0

Number of digitised pages:: 386

Chapter

Title:: Lehren über Gott.

Structure type:: Chapter

Number of digitised pages:: 108

Chapter

Title:: I. Die Natur der schöpferischen Tätigkeit Gottes.

Structure type:: Chapter

Number of digitised pages:: 49

184 Ansicht ist entsprechend den peripatetischen Prinzipien zu sagen: Die Ursache der Vielheit ist die Summe jener drei Ursachen: die Mittelwesen, die Dispositionen (der Hyle) und die Instrumente. Wie diese alle auf die eine einzige (Gott) 5 sich „stutzen“ und auf sie zurückgehen, haben wir bereits klargestellt; denn (Text: wenn) jedes einzelne Ding jener Vielheit existiert durch eine reine Einheit (die formelle Einheit, in der Gott die Dinge erschafft und die Einheit des Wirkens und der Kraft, die von Gott ausgehend, das ganze 10 Weltall durchwirkt). Diese ist die Ursache der Vielheit (sie bringt die Vielheit unter dem formellen Gesichtspunkte der Einheit der Weltordnung hervor; hat also ein formell einheitliches Objekt). Die Ursache für die Vielheit der unkörperlichen Geister liegt (natürlich nicht in der Hyle, 15 sondern) in der Verschiedenheit ihrer Naturen, die für die Gedankeninhalte aufnahmefähig sind, die sie von dem ersten Prinzipe denken, uud für die Einheit, die sie (von Gott) empfangen. Sie ist eine in sich einzige Tätigkeit (durch die das Erschaffen zu einem formell einzigen und 20 einfachen Akte wird), die (nur) durch die aufnehmenden Substrate in eine Vielheit zerfällt. Ein Beispiel dafür ist der Herrscher, unter dessen Hand viele Herrschertätigkeiten (die sich auf einzelne Gebiete des Reiches beziehen) sind — und die (universellen) Künste, unter denen sich viele (partikuläre) 25 Künste befinden. An einem anderen Orte werden wir dies untersuchen. Wenn dann etwas von diesen Problemen klar wird, so ist es gut. Andernfalls (wenn sie die natürliche Ver¬ nunft als Mysterien übersteigen) nehmen wir unsere Zuflucht zu der Offenbarung (im Koran und halten uns an diese), so Tritt aber (68,21) der Fall ein, dass die Verschiedenheit auf den vier Ursachen beruht, dann ist die Sachlage klar. Die Sphären sind z. B. durch ihre Bewegung, Formen, Materien, wenn sie solche besitzen (sie sind vielleicht reine Formen, platonische Ideen) und besonderen Funktionen verschieden, 85 selbst wenn sie nach griechischer Lehre nicht zwecks dieser Funktionen erschaffen sind. (Sie haben die Funktionen, die niedere Welt zu dirigieren. Das Edlere kann nun aber nicht wegen des Niederen da sein und diesem dadurch unterge¬ ordnet werden.) Eine andere Art der Verschiedenheit findet

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