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Wiener Dombauvereins-Blatt Nr. 15 u. 16 (3. Serie) 1904 (23.1904,15-16 (3. Serie))

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Bibliographic data

fullscreen: Wiener Dombauvereins-Blatt Nr. 15 u. 16 (3. Serie) 1904 (23.1904,15-16 (3. Serie))

Periodical

Persistent identifier:
AC16898029
Title:
Wiener Dombauvereins-Blatt
Place of publication:
Wien
Publisher:
Dombauverein
Year of publication:
1881-1908
Language:
German
Document type:
Periodical
Collection:
Wiener Dombauvereins-Blatt
1881
1882
1883
1884
1885
1886
1887
1888
1889
1890
1891
1892
1893
1894
1895
1896
1897
1898
1899
1900/01
1902
1903
1904
1905
1906
1907
1908
1909
Tables of Content
Copyright:
Universitätsbibliothek Wien

Periodical volume

Persistent identifier:
AC16898029_1904023015
URN:
urn:nbn:at:at-ubw:g-109238
Title:
Wiener Dombauvereins-Blatt Nr. 15 u. 16 (3. Serie) 1904
Year of publication:
22.05.1904
Volume count:
23.1904,15-16 (3. Serie)
Scope:
8 Seiten
Language:
German
Document type:
Periodical volume
Collection:
1904
Copyright:
Universitätsbibliothek Wien
License:
CC BY-NC 4.0
Number of digitised pages:
8

Contents

Table of contents

  • Wiener Dombauvereins-Blatt
  • Wiener Dombauvereins-Blatt Nr. 15 u. 16 (3. Serie) 1904 (23.1904,15-16 (3. Serie))

Full text

- 68 - 
reiche Wunder wirkt. Diese Lehre ist begründet in der 
heiligen Schrift des Alten (4. Kön. 2, 8; 13, 21) 
und Neuen Testamentes (Apostelg. 5, 15; 19, 11 ff.) 
und in den Aussprüchen der Väter des Morgen- und 
Abendlandes. Das älteste Zeugnis für einen aus 
gebildeten Reliquienkult ist in dem Sendschreiben der 
Kirche von Smyrna über den Tod des heil. Polykarp 
aus dem II. Jahrhunderte enthalten. 
Auch der Dom von St. Stephan in Wien steht, 
was die heil. Reliquien betrifft, den vielen Kathedral- 
kirchen nicht nach. Herzog Rudolf IV. der Stifter, 
welcher in der Kapelle seiner Burg neben dem Widmer- 
tore im Jahre 1357 ein Kollegiatkapitel gestiftet und 
im Jahre 1365 dasselbe mit Genehmigung des Papstes 
Innozenz VI. in die Stephanskirche übertragen hatte, 
war bei seiner Frömmigkeit aufs eifrigste bemüht, sein 
Stift mit heil. Reliquien zu bereichern, die er sich 
aus den entferntesten Ländern verschaffte; auf diese 
Weise hat die Reliquienschatzkammer zu St. Stephan 
mit der Gründung des Kapitels ihren Anfang genommen. 
Die Obsorge für die Schatzkammer war dem 
Kapitel, beziehungsweise dem Kustos desselben an 
vertraut, der über den guten Zustand derselben, den 
Gottesleichnamsaltar, die Prozessionen und das Grab 
des Stifters zu Wachen hatte. 
Im Laufe der Zeit erhielt die Schatzkammer einen 
bedeutenden Zuwachs an Reliquien und kostbaren 
Reliquiarien aus Edelmetall von verschiedenen Wohl 
tätern; das im Jahre 1502 zuerst gedruckte Inventar 
unter dem Namen: das Wiener Heiligtumbuch (neu 
aufgelegt vom k. k. öst. Museum für Kunst u. Industrie, 
Wien, Gerold, 1882) umfaßt 24 beiderseits bedruckte 
Blätter mit Holzschnitten, welche einen geharnischten 
Ritter, die Stephanskirche von Nordwesten, den Heilig 
tumstuhl und 255 Reliquiarien darstcllen. Dieselben 
sind in acht Prozessionen oder Umgänge eingeteilt, 
wie sie jährlich am Weißen Sonntage und den darauf 
folgenden Tagen stattfanden, und zwar 1. u. 2. das 
Heiligtum Christi, 3. das Heiligtum unserer Lieben 
Frau, 4. das Heiligtum der zwölf Apostel, 5. u. 6. das 
der heil. Märtyrer, 7. das Heiligtum der heil. Bekenner 
und 8. der heil. Jungfrauen. Dasselbe gibt Zeugnis 
von der großen Anzahl der heil. Reliquien und den 
kostbaren, kunstvollen Gefäßen, die zu jener Zeit noch 
vorhanden waren. Außer diesen Kostbarkeiten besaß 
der Dom von St. Stephan damals noch eine Menge 
von Kreuzen, Monstranzen und anderen Kleinodien, 
die in das Heiligtum nicht ausgenommen worden waren. 
Zur Zeit des ersten Türkenkrieges 1529 wurden die 
meisten Reliquien ihrer Gesäße beraubt; und nachdem 
wieder Wohltäter sich fanden, um die Reliquien mit 
neuen Reliquiarien zu versehen, mußten dieselben in 
den Jahren 1793 und 1794 neuerdings wieder ab- 
gelicfert werden, bis endlich im Jahre 1810 alle 
Wertgegenstände eingezogen wurden, so daß sämtliche 
wertvolle Kunstobjekte, welche unersetzbar sind, abhanden 
gekommen sind. 
Im Archive des Metropolitankapitels zu St. 
Stephan befinden sich 16 Jnventarien zu den heil. 
Reliquien. Die drei ältesten ohne Jahreszahl stammen 
aus dem Ende des XIV. und dem Anfänge des XV. 
Jahrhunderts, sind auf Obarta antigua geschrieben 
und haben gemalte Jnitialien. Die drei folgenden 
Kodizes aus den Jahren ^-^—1467, — 
1435 
1474 und —1501 sind auf Pergament ge 
schrieben, mit mehreren Jnitialien in den Haupt 
rubriken, der Deckel ist in Schweinsleder gebunden; 
dann folgen das gedruckte Wiener Heiligtumbuch aus 
dem Jahre 1502, ferner die Jnventarien aus den 
Jahren 1507—1515 und 1585, welche einige An 
merkungen über Veränderungen und Zusätze enthalten, 
dann die Jnventarien ans den Jahren 1666, 1723, 
1750, 1178, 1798 und 1849 vom Domkustos Dr. 
Josef Salzbacher mit 550 Seiten und geschicht 
liche Nachweisungen über die Authentizität und 
Schenkung mehrerer heil. Reliquien und das neueste 
vom Jahre 1904. Da nach der Klosteraufhebung unter 
Kaiser Josef II. viele Reliquien ohne Gesäße und 
Fassung der Domkirche von der Regierung übergeben 
worden Waren, unternahm der Domkustos Dr. Josef 
Salzbacher in den Jahren 1845—1847 eine 
Restaurierung der Schatzkammer, indem er durch 
Klosterfrauen die heil. Reliquien reinigen, teilweise 
neu fassen und hölzerne Reliquienkästen anfertigen 
ließ. Seit dieser Zeit trat in der Reliquienschatz 
kammer keine Änderung ein. In neuester Zeit er 
kannte man jedoch, daß der bisherige Ort der Auf 
bewahrung der heil. Reliquien ein ganz ungeeigneter 
war. In der kleinen feuchten, nur spärlich beleuchteten 
Kammer waren die Wandschränke teilweise vermorscht 
und die Reliquien bestaubt, da dieselbe zugleich als 
Depositorium für Kirchenutensilien benützt wurde. 
Das Metropolitankapitel beschloß daher im Jahre 
1900, um diesem Übelstande definitiv abzuhelfen, die 
Reliquien in die Kapelle des heil. Johannes B. über 
der Tirna-Kapelle, welche schon seit langer Zeit als 
Aufbewahrungsort einiger Wertsachen und des St. 
Valcntinus-Altars diente, zu übertragen und das bis 
herige Lokal zu einem Winterchor für die Kanoniker 
umzugestalten. Die neue Schatzkammerkapelle eignete 
sich besonders für diesen Zweck, da sie trocken und 
durch fünf gotische Fenster beleuchtet ist; nur ist 
der Zugang etwas unbequem, indem man dahin nur 
vom großen Musikchor auf einer schmalen Wendeltreppe 
gelangen kann, welche übrigens wie die Kapelle mit 
elektrischem Lichte beleuchtet werden kann. 
Nachdem diese seit vielleicht einem Jahrhundert 
nicht benützte Kapelle von dem Dombaumeister Julius 
Hermann gründlich restauriert worden war, 
wurden aus dem testamentarischen Nachlasse des 
im Jahre 1901 verstorbenen Domkapellmeisters 
Gottfried von Preyer die Fenster von der Glas 
malereifabrik des Eduard Kratzmann in Wien 
mit Glasmalereien verziert, deren Bilder auf die 
jenigen Heiligen, von denen größere Reliquien vor 
handen sind, Bezug nehmen. Das erste Fenster an 
der Westseite stellt die Kreuzigung Christi mit der 
heil. Maria und dem heil. Johannes dar; unten ist 
das Porträt und Wappen des Stifters mit der In 
schrift: „Oockelrickus äs ?rexer, Magister OapsIIae 
rnusioao lüool. raetrop. uos kuuckavit 1902." Im 
zweiten Fenster erblicken wir oben den heil. Landespatron 
Leopold, unten in der Mitte den heil. Valentin, links
	        

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