Mitte auch nach unten ein Häkchen zum Anhängen von Gewichten.
Seitlich davon ist gleichfalls mit Reißnägeln an der Schultafel eine auf
weißem Karton gezeichnete Skala mit weithin sichtbarer Zentimeter¬
einteilung befestigt. Der Zeiger der unbelasteten Feder zeigt auf Null.
Durch Anhängen von Gewichten (etwa 50 g, 100 g, 150 g usw.) wird
nachgewiesen, daß die Verlängerung der Belastung proportional ist.
Ferner kann man beide Spiralen n e b e n e i n a n d e r hängen und durch
e i n Gewicht belasten (die Verlängerung ist nur die Hälfte derjenigen,
die sich unter sonst gleichen Umständen mit einer Spirale ergibt)
oder die Spiralen aneina n d e r hängen und so eine doppelt so lange
Spirale erhalten (die Verlängerung wird die doppelte).
Weit brauchbarer als die „Hosenträgerfedern“ erweisen sich zu
diesen und zahlreichen anderen Versuchen, über die an späteren Stellen
des Buches berichtet werden soll, kleine Spiral e n a u s S t a h 1-
d r a h t von etwa 0* *5 mm Dicke. Die kürzeren dieser Spiralen *) haben
bei ungefähr 1 cm Windungsdurchmesser 100 Windungen, die im un¬
belasteten Zustande der Feder vollkommen aneinanderschließen, so daß
eine solche Feder rund 5 cm lang ist. Diese Federn gestatten aller¬
dings keine sehr weitgehende Belastung, doch strecken sie sich dafür
bereits durch geringe Zugkräfte um merkliche Längen **) und ver¬
tragen weitgehende Dehnungen (bis auf das 20fache der ursprünglichen
Länge). Dem Hookeschen Grundgesetze (vgl. den vorigen Abschnitt)
folgen sie von einer gewissen Minimalbelastung (rund 5 g) angefangen
kann. Es gelingt hiedurch, rein weißes Mark in zylindrischen Stückchen von
2'h—3 cm Durchmesser zu erhalten. Mit einem scharfen Rasiermesser läßt sich
dieses Mark in beliebige Formen schneiden. Mit Anilinfarben (roter Metalltinte)
kann es sehr schön gefärbt werden; durch Aluminiumpulver, das mit einer
schwachen Gummilösung aufgetragen wird, erhält es eine gut leitende Oberfläche.
Aus prismatischen Stücken, die man mit einer Spur Gummi klebt, können größere
Stücke zusammengesetzt werden, um nach dem Trocknen daraus nach Bedarf
größere Kugeln, Zylinder usw. zu schneiden. Abgesehen von den gewöhnlichen
Versuchen (Grundversuch, elektrische Pendel), kann man Sonnenblumenmark-
stücke benützen, um Apparatenteile, die aus der Entfernung minder gut wahr¬
nehmbar sind, besser sichtbar zu machen, ohne sie wesentlich zu beschweren.
Alle Magnetnadeln sollten beispielsweise (nach Kolbe) an der nordweisenden
Spitze mit einem rotgefärbten Markkegel, am entgegengesetzten Ende mit einer
grüngefärbten, das Gleichgewicht herstellenden Kugel versehen werden. Der
Schüler denkt dann gleich immer an einen Pfeil, der die Kraftlinienrichtung an¬
gibt (vgl. Abb. 14!) auf S. 238). Die Zeiger verschiedener Apparate, z. B. die¬
jenigen von Vertikalgalvanometern u. dgl., können grellgefärbte Pfeilspitzen aus
dünnen Markplättchen tragen usw. Hat man dieses Material zur Verfügung, so
findet sich bald da, bald dort eine nützliche Verwendung für dasselbe. (Vgl. auch
P. Z., XXII., S. 248.)
*) Die Federn sowie einige damit ausgestattete Apparate, die an späteren
Stellen dieses Buches beschrieben sind, werden in vorzüglicher Qualität von
Friedrich Schippe k, Mechaniker am Physikalischen Institute der Universität
in Graz hergesteift. — Größere Posten solcher Federn könnten auch von der
I. Spiral-, Waggon- und Blattfedern-Fabrik Weber & Re ich mann, Warns¬
dorf. Böhmen, nach Maßangaben bezogen werden.
**) Die von mir verwendeten Federn verlängern sich für 1 <) Belastung um
rund 6 mm.