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32. Die Schraube. Außer der allbekannten Darbietung über die Ent¬
stehung einer Schraubenlinie (mit Zylinder und Papierblatt), die in Abb. 71
erläutert wird*), sollte man zerlegbare Holzmodelle von Schrauben mit
flachem und solchen mit scharfem Gewinde samt zugehörigen Schrauben¬
muttern haben. Modelle zu Messungen leisten
verhältnismäßig wenig und sind entbehrlich**).
Dagegen wäre die Vorführung einer einfachen
kleinen Schraubenpresse sowie einer Schraube
ohne Ende, endlich die Demonstration eines
Schiffsschraubenmodells von Nutzen.
Lehrmittel über die Schraube und. ihre
Anwendungen.
Einen einfachen Wagen mit einer Luft¬
schraube beschreibt Bürgerschullehrer K. Milla
in den Vierteljahresberichten des Wiener Vereines
zur Förderung des phys. u. ehern. Unterrichtes,
III. Jahrg., S. 23. — Ein billiges Modell dazu bil¬
den auch sogenannte Schraubenflieger aus
Blech, die in Spielwarengeschäften erhältlich sind.
— Die einfachste Luftschraube besteht (Abb. 72) aus einem dünnen Taunen-
holzbrettchen (oder Zigarrenholzbrettchen) von etwa 18 an Länge, 1‘5 cm Breite
und 4 mm Dicke, das nach der Abbildung in beiden Längsteilen ähnlich abgeschrägt
ist wie die Flügel einer Windmühle. Der Stiel besteht aus einem etwa 15—20 cm
langen, 3 mm dicken, gut abgerundeten Holzstifte. Man legt dieses Hölzchen in lot¬
rechter Lage (mit dem Flügelrade nach oben) so zwischen die mit ihren Innen¬
flächen gegeneinander gewendeten Hände, daß es zwischen dem Ballen der einen
und den Fingerspitzen der anderen Hand festgehalten ist. Läßt man nun möglichst
rasch beide Hände aneinander vorbeigleiten, so gerät das Rädchen in sehr
rasche Drehung und schraubt sich bei geschickter Ausführung des \ ersuches
bis an die Zimmerdecke empor. - In Spielwarengeschäften erhält man auch
große Schmetterlinge aus Seidenpapier, die in der Luft emporsteigen und
bei denen die nötige Energie des Antriebes durch tordierte Gummischnüre geliefert
wird. Die sich kaum lohnende Selbstherstellung beschreibt Dr. B. Donath in
seinem „Physikalischen Spielbuch für die Jugend" (S. 72).
33. Stoß. Auf der Unterstufe wird man sich für dieses Kapitel
auf die einfachsten Versuche beschränken. Als unela¬
stische Körper verwendet man mit Sand gefüllte (aber nichtprall
aufgefüllte, sondern nur teilweise gefüllte) Leinensäckchen oder Kugeln
aus Ton (Plastilin) oder aus Blei***), diese sind bifilar aufgehängt.
*) Auf dem Papierblatte werden nach der Abbildung auf beiden Sei¬
ten die bekannten Geraden eingezeichnet.
**) Am besten ist wohl Hartls Schraubenmodell (Eohrbecks Nach¬
folger, Wien). Bei diesem ist einerseits infolge einer sinnreichen Konstruktion
die Reibung auf ein Minimum reduziert, anderseits sind die das Muttergewinde
darstellenden Rollen auf einem abwickelbaren Rollbrettchen angebracht, so daß
auch die Entstehung der Schraube erläutert wird.
***)i Auf drei Teile lufttrocknen Tons etwa einen Teil Glyzerin tüchtig ab¬
arbeiten und unter Glasglocke aufheben; hält sich jahrelang. — Bleikugeln
Abb. 72. Einfachste Luft¬
schraube.