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Ansaugen auch dadurch füllen, daß man beide Schlauchenden in gleicher Höhe
hält, in eines einen Trichter einsteckt und den Heber mit Wasser füllt. Nach
Entfernung des Trichters drückt man beide Schlauchenden zusammen und gibt
das eine in ein Gefäß mit Wasser; der Heber kommt sofort in Tätigkeit.
Diese Methode wurde auf S. 63 bereits zum Auswaschen von Schläuchen nach
dem Gebrauche empfohlen. — Über die Verwendung des Hebers als Überfalls¬
rohr vgl. S. 108. — Überschichtet man in einem Glase etwas Quecksilber mit
Wasser und taucht in das letztere einen Winkelheber, den man in Tätigkeit
setzt, so hört sein Fließen auf, wenn man sein Ende unter das Quecksilber
hinabdrückt, um sofort wieder zu beginnen, wenn man die Mündung wieder in
die Wasserschicht emporhebt.
50. Gewichtsverlust in der Luft. Luftballon. Zum Preise von
12 bis 16 M. erhält man ein sogenanntes Dasymeter (Baroskop). Es
besteht aus einem kleinen Waagebalken, an dessen einem Ende eine hohle
Glaskugel hängt, der am anderen Ende durch eine weit
kleinere Bleikugel Gleichgewicht gehalten wird. Im luft¬
verdünnten Raume (unter dem Rezipienten) sinkt die
Glaskugel*). Zur Erläuterung des Versuches könnte man
über eine Rolle eine Schnur legen (Abb. 106), die an
einer Seite eine Kugel aus schwerem Holze, auf der
anderen eine Bleikugel trägt, deren Größen so bemessen
sind, daß beide Kugeln sich im Gleichgewicht halten,
wenn sie in ein Glas mit Wasser eintauchen. Läßt man
das Wasser durch einen Heber abfließen, so sinkt die
Holzkugel. — Ist durch diesen und ähnliche Versuche
das Vorhandensein des Auftriebes in der Luft
nachgewiesen, so zeige man, daß Seifenblasen**), die mit kalter Luft
gefüllt sind, sinken, dagegen solche, die mit Wasserstoff oder Leuchtgas
gefüllt sind, rasch zur Decke aufsteigen.
Dasymeter; Luftpumpe; Apparat nach Abb. J06; II assersto/fgenerator
(Seite 464 u. ff.); Glasrohr mit Trichter zum Erzeugen von Seifenblasen
(Seite 95, Abb. 22); Seifenlösung in einem Schälchen (Rezepte, Seite 95).
Statt das Gewicht der Luft durch Auspumpen eines
Ballons nachzuweisen, kann man, wie bereits auf S. 179 ausgeführt
wurde, dasselbe auch anschaulich machen, indem man ein starkwandiges
Gefäß (z. B. einen metallenen Heronsball) auf einer Waage tariert und
in demselben die Luft ziemlich ausgiebig verdichtet. Bringt man
den Heronsball wieder auf die Waage, so erweist er sich schwerer. Man
kann diesen Versuch nun in lehrreicher Weise mit einem Nachweise
*) Ebenso, wenn man eine Glasglocke darüberstülpt, dieselbe auf drei
darunter gelegten Klötzchen auf ruhen läßt und unter die Glocke Wasserstoff
oder Leuchtgas leitet. Dagegen tritt die umgekehrte Bewegung ein, wenn man den
Apparat in ein größeres Becherglas stellt und in dasselbe Kohlendioxyd einleitet.
**) Die Bereitung passender Seifenlösungen und ein zweckmäßiges Aufblas¬
rohr sind auf S. 93, 94 und 95, die Füllung auf S. 470 beschrieben.
Erläuterung
des Dasymeters.