Full text: Experimentierbuch für den Unterricht in der Naturlehre (1)

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zeitig in drei hintereinander geschalteten Rühren Gasmengen erhalten, deren 
Rauminhalte sich wie 1:2:3 verhalten und die sich als Sauerstoff, Wasser¬ 
stoff und Knallgas zu erkennen geben. 
92. Physiologische Wirkungen. Die physiologischen Wirkun¬ 
gen kann man nach Abb. 217 recht gut mittels der 
Stromunterbrechung durch eine Feile f an den zwei 
Handhaben h wahrnehmbar machen. Schaltet man wieder 
bei s eine Drahtspule mit Eisenkern (eventuell einen 
kleinen Elektromagneten) ein. so können die Wirkungen 
bedeutend gesteigert werden (infolge der Selbstinduktion, 
worüber an dieser Stelle natürlich kein Wort zu ver¬ 
lieren wäre). Statt der Feile kann auch das sogenannte 
Blitzrad verwendet werden. 
Grobe Eisenfeile (Raspel)-, Drahtspule mit Eisen- 
,,, kern - Handhaben zu physiologischen Versuchen-, Blitzrad. 
anordnung zurphy- 93* Magnet,sche Wirkungen des galvanischen 
siologischen Strom- Stromes. Zur Ableitung der Am per eschen Schwim- 
wirkung. merregel (oder der praktischeren Handregel) richte 
man sich ein Stück blanken Kupferdrahtes von 
etwa 2—3 mm Stärke und 30—40 cm Länge recht gerade. Dann 
schneide man aus farbigem Karton einen Pfeil von etwa 15 cm Länge 
und befestige ihn mit kleinen Blumendrahtösen in der Mitte des früher 
erwähnten Kupferdrahtes (Abb. 218). An jedes Ende wird eine Doppel¬ 
klemme angesteckt oder es wird der Apparat — was vorzuziehen ist — 
in die Holt z sehen Fußklemmen eingeschraubt. Die Stromquelle wird 
unter Zwischenschaltung eines Stromschlüssels (von Du B o i s - R e y- 
m o n d, vgl. S. 316) durch etwas längere biegsame Kabel mit den beiden 
_ Klemmen derartig; ver- 
Abb. 218. Stromrichtungszeiger zu elektromagnetischen 
Versuchen. 
bunden, daß der posi¬ 
tive Strom das gerad¬ 
linige Drahtstück im 
Sinne des Pfeiles durch¬ 
fließt. Zu den Ver¬ 
suchen benötigt man noch eine — womöglich recht große — Deklinations¬ 
nadel*) auf einem nicht zu niedrigen Stativ, das in der Mitte des Experimentier¬ 
tisches aufgestellt ist. Unter die Nadel kann man einen Papierstreifen 
von etwa 1 m Länge (vom Morse sehen Schreibapparat) mit zwei Rei߬ 
nägeln auf der Tischplatte so befestigen, daß er die Richtung des magne¬ 
tischen Meridians (Nord-Süd-Richtung) angibt. Hält man sodann den 
früher beschriebenen geradlinigen Leiter in der Richtung des Papier¬ 
streifens über die Nadel (Abb. 219), beziehungsweise schiebt man den 
in den Fußklemmen befestigten Leiter so, (hiß der Strom über der Nadel 
*) Ober die Bezeichnung ihrer Pole durch Sonnenblumenmarkkörper vgl. 
S. 237.
	        
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