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entgegengesetzter Richtung gegen den Bogenteil des Hufeisens, wobei
dieselbe Endwirkung (V ergrößerun g d er E n t f e r n u n g z w i-
sehen Leiter und Pol) erreicht ist. (Zum Vergleiche: Jemand
stellt in einem Kahne und versucht mit einer Stange einen am Ufer
liegenden Felsblock vom Ufer fortzuschieben; die Wirkung ist die, daß
der Kahn sich in entgegengesetzter Richtung z u r ii c k bewegt.) Auf
der Oberstufe wird die Erklärung (aus dem Kraftlinienbilde) vollkomme¬
ner gegeben und daraus die „Dreifingerregel für die linke Hand“ ab¬
geleitet (vgl. II. Band).
2. V e r s u c h. Die Anordnung ist dieselbe, doch lassen wir den
Lamettafaden zwischen den Schenkeln des Magnetes auf und ab steigen
(Abi). 227, die nur den Lamettafaden ohne den Magnet zeigt). Dazu
sind seine Enden auf einem Brettchen befestigt und mit zwei Klemmen
verbunden, während die Fadenmitte an einem Holz- oder Glasstäbchen
zweimal bei a und b mit Zwirn festgebunden ist, wobei a und b etwa
2—3 cm weit voneinander entfernt sind. Das Stäbchen hält ein Re-
tortenhälter in passender Höhe. Die Sonnenblumenmarkblättchen der
einen Fadenhälfte sind rot gefärbt (S. 1)8, Fußnote 2), jene der anderen
bleiben weiß. Die Stromleiter erfahren nun im Sinne der Pfeile ent¬
gegengesetzte Antriebe, deren Richtung jetzt die Schüler schon vorher¬
zubestimmen wissen.
3. Versuc li. Wir verfertigen ferner einen rechteckigen Draht¬
rahmen, dessen Breite etwas kleiner als der Zwischenraum zwischen den
Magnetschenkeln ist und dessen Höhe der Höhe der Magnetschenkel
ungefähr gleichkommt (R in Abb. 228). 20—30 Windungen aus etwa
lA mm dickem, gut isoliertem Drahte genügen. Man wickelt den Draht
um einen aus Karton zusammengeklebten Prismenmantel und bindet die
Windungen an mehreren Stellen durch herumgelegte Zwirnfäden fest-
zusannnen. Am Anfang und Ende (a und b) befestigt man durch Zu¬
sammendrehen und Verlöten mit einem kleinen Lötkolben zwei Stück
chen Hosenträgerdrahtspiralen (S. 08), deren Enden man in den Klem¬
men k1 und k., des W e i n li o l d sehen Klemmenstabes so festklemmt,
daß die Federn mäßig angezogen werden und der Rahmen in der richtigen
Höhe zwischen den Magnetschenkeln schwebt. Am Rahmen wird dann
noch (mit Picein, S. 80) ein leichter Holzzeiger z befestigt, an dessen
zugespitztes Ende ein farbiges Sonnenblumenmarkstück i (als Index)
mit Gummi angeklebt ist. Dieses spielt vor dem Nullpunkt *) einer ge¬
bogenen Kartonskala, die mit einem Holzstäbchen h im Korke eines
Tintenfläschchens befestigt wird. Das sehr gut funktionierende Modell
eines Drehspulengalvanometers nach Deprez d’ A r s o nval ist
fertig! Man zeige die Wirkung einer Stromverstärkung, der Umkehrung
*) Zeigt der Index nicht in der erwünschten Richtung, so fasse man die
obere Spirale und verdrehe sie entsprechend, wodurch der Zeiger dauernd nach
jeder Richtung gebracht werden kann.
Rosenberg:, Experimentierbuch I.
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