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siert und mit jedem Ende an eines der vorhin zugerichteten Messing¬
blättchen gut angelötet (Abb. 230). Auf einem an den jetzt fertigen
Shunt angebundenen Kartonblättchen verzeichnet man durch ein
Schlagwort, zu welchen Versuchen er gehört, ferner, wie die Strom¬
quelle gewählt wurde (wieviel und was für Lampen eingeschaltet wur¬
den, welcher Teil des Schiebewiderstandes benützt wurde usw.). Diese
ziemliche Mühe der Vorbereitung darf man sich nicht verdrießen lassen;
dafür spielen sich die Versuche in der Stunde selbst sehr rasch und
lehrreich ab. Man klemmt den Shunt unter -die Galvanometerklemmen,
wobei es nun sehr bequem ermöglicht ist, zwischen Klemmenmutter und
Messingblättchen des Shunt die Zuleitungsdrähte verläßlich einzuklem¬
men. Nachdem man nun zuerst den Ausschlag bei Kurzschluß der
Klemmen kx und k., (Kupferdraht 1) gezeigt, schaltet man der Reihe
nach die Drähte 2, 3, 4 und 5 zwischen kx und k.. ein und läßt — natür¬
lich nur qualitativ — den Einfluß der Länge, des Querschnittes und des
Materials beurteilen. Überstreicht man den Eisendraht 5 mit dem
Bunsenbrenner, so geht der Zeiger zurück; es wächst also der Wider¬
stand, wenn die Temperatur zunimmt. Wenn durch Erwärmen des ein¬
geschalteten Eisendrahtes der Leitungswiderstand erheblich erhöht
werden kann, so läßt er sich umgekehrt durch Abkühlen (Andrücken
eines mit Äther befeuchteten Wattebäuschchens) derartig verkleinern,
daß die beim Versuche resultierende Erhöhung der Stromstärke noch
deutlich erkennbar ist. Zum Unterschiede verwendet man hierauf an
Stelle der Eisendrahtspirale eine solche aus Manganin- oder Nickelin-
draht. Selbst bei beträchtlicher Erhitzung mittels des Bunsenbrenners
ergeben sich keine erheblichen Stromstärkeänderungen (Bedeutung
dieser Tatsache für die Anfertigung von Widerständen unter Benützung
von Drähten aus den erwähnten Metallegierungen). — Zu ähnlichen
Versuchen benützt R. D a n n e b e r g (P. Z., XXVI., S. 35) statt des
Galvanometers kleine Glühlämpchen, die durch schwächeres, bzw.
stärkeres Leuchten die Änderung der Stromstärke erkennen lassen. —
Weiterhin füllt man die Röhre 6 zuerst mit reinem Wasser und schaltet
sie zwischen kt und k,, wodurch der Ausschlag auf Null zurückgeht,
nimmt dann die Röhre weg, öffnet sie, gibt eine Messerspitze Kochsalz
hinein, schüttelt gut um und zeigt, daß nun bereits ein Leitungsver¬
mögen da ist. Hierauf wird die Röhre entleert, mit gesättigter Kupfer¬
sulfatlösung gefüllt und wieder eingeschaltet. Durch Vorschieben einer
oder beider Kupferelektroden zeigt man die allmähliche Abnahme des
Widerstandes, ferner, indem man die Röhre öffnet und den Glasstab 7
bei wieder ganz zurückgezogenen Elektroden in die Röhre gleiten läßt
(eine Schale zum Auffangen der überlaufenden Salzlösung bereithaltenj.
das Wachstum des Widerstandes mit Verringerung des Querschnittes *).
*) Der Einfluß der Temperatur flüssiger Leiter wird auf der Oberstufe unter¬
sucht werden.