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Daß das Verbrennungsprodukt des Wasserstoffgases Wasser ist, zeigt
schöner wie die oben beschriebenen einfachen Versuche eine. Glasröhre nach
Abb. 332 (nach Teclu). Die Kondensation des Wasserdampfes erfolgt in dem
durch Ventilation sich selbst abkühlenden geraden Rohre so ausgiebig, daß
sich in einem Kölbchen bald eine hinlängliche Menge Wasser ansammelt.
Über Entwicklung von Wasserstoff mit Zuhilfenahme von Magnesium¬
spänen wird im II. Bande dieses Experimentierbuches einiges gesagt werden.
H. Reben stör ff, der in verdienstvoller Weise auf dieses besonders für Schüler¬
versuche sehr empfehlenswerte Verfahren aufmerksam gemacht hat, gibt darüber,
wie besonders auch über die Füllung kleiner Kautschukballons mit dem Gase,
wertvolle Winke in seinem Experimentierbuch I., S. 61—62 und 64—65.
Die Füllung der als Kinderspielzeug wohlbekannten Kautschuk¬
ballons (vgl. S. 90 u. 191) mit Wasserstoffgas gelingt nur, wenn man
für Trocknung des Gases [Chlorkalziumröhre, Trockenturm
Abb. 333 *) beide mit Chlorkalzium oder mindestens
mit Watte gefüllt] sowie für stärkeren Druck sorgt. Am
einfachsten ist es, hiezu eine kleine, aber ziemlich starkwandige
Flasche als Gasentwicklungsapparat (Abb. 334) zu verwenden:
in den sehr gut schließenden weichen Gummistöpsel ist das
Chlorkalziumrohr (bei a Watte, bei b trockenes Chlorkalzium)
eingesetzt; auf das letztere ist der
Hals des zusammengefalteten Kaut¬
schukballons aufgestreift und mit
einem kleinen Stücke dünnen und
weichen Kupferdrahtes angebunden.
In die Flasche gießt man zu dem
Wasser die nötige Säuremenge und
steckt den Stöpsel mit der Röhre a b
erst ein, wenn die Gasentwicklung
bereits lebhaft im Gange ist. Alsbald
wird sich der Ballon aufblähen; ist
er entsprechend groß, so schnürt man
den Ballonhals knapp über der An¬
satzröhre durch einen vorher schon
Gummiballons als SchlinSe herumgelegten starken,
mittels Wasser- aber weichen Seidenfaden zusammen Abb. 335 Zur Mischung' des
Stoffs. und streift den Ballon durch Ent- Knallgases,
fernung des Kupferdrahtes sofort ab.
Der Ballon wird dann nach dem Freigeben alsbald zur Zimmerdecke aufsteigen
(vgl. auch S. 191).
Die Mischung des Knallgases und seine Verwendung kann in
einfacher Weise auch folgendermaßen vorgenommen werden: In einer pneu¬
matischen Wanne füllt man ein 1 OO-g-Mediziniläschchen mit Sauerstoff und ein
200-g-Fläschchen mit Wasserstoff. Beide Fläschchen werden unter Wasser gut
verstöpselt. Als Gasometer dient eine anfänglich ganz mit Wasser gefüllte,
nach Art eines einfachen Wasserstoffentwicklers adjustierte J/2-/-Flasche. Das
Gasableitungsrohr ist anfänglich durch einen Quetschhahn verschlossen; an das
*) Solche Trockentürme sind vielfach sehr bequem (Preis 1—2 M.).