Waclisschicht (die auch den Mangel an Adhäsion des Wassers
an den letzteren und damit die „Tropfenbildung“ des Taues verursacht)
durch Eintauchen in ein Bechergläschen mit Äther oder möglichst
wasserfreiem Alkohol zu entfernen; nach dem durch Schwenken der
Blume in der Luft zu befördernden Verdunsten des Äthers, wird die
Blume in die Schwefeldioxydatmosphäre gebracht, in der sie sich nun
sofort vollständig — nicht bloß an den Rändern — bleicht.
Verkorkte Flasche mit weitem Halse, vor der Stunde gefüllt mit
Sauerstoff; ein hiezu eingepaßter Kork mit Verbrennungslöffel für Schwefel;
ein Streifen blauen Lackmuspapieres, an einem Drahte befestigt; Kerzchen
an Draht; ein größeres Glas mit Wasser gefüllt, dem etwas Lackmus¬
tinktur zugesetzt ist; größeres Unterlagsbrett; ein Schälchen mit Schwefel;
Dreifuß; rote Blumen; Bechergläschen; Äther (möglichst wasserfreier
Alkohol); eine Glasglocke; Bunsenbrenner; Zündhölzer.
In eine weite Proberöhre oder in einen kleinen Kolben bringt man etwa
4 g Kupferdraht oder Kupferblechschnitzel und gieße darauf 20 cm3 gesättigte
englische Schwefelsäure. Beim Erwärmen erhält inan gegen 2 l Schwefeldioxyd.
Die Darstellung ist bereits auf S. 202 eingehend beschrieben. Daß man mit
dem nach diesem Verfahren erzeugten Gase die oben beschriebenen Versuche
genau ebenso durchführen kann, braucht wohl nicht näher ausgeführt zu w erden.
Wollte man den Absorptionsversuch zeigen, so wäre es wohl sehr zu empfehlen,
das Gas durch Vorschaltung einer Flasche mit wenig Wasser zu waschen und
sodann durch einen Trocken türm mit Schwefelsäure-Bimsstein zu trocknen.
Einige sehr hübsche Schulversuche mit Schwefeldioxyd beschreibt Prof.
Friedr. Brandstätter in Viertelj.-Ber. d. Wr. Ver., XXII., S. 72.
140. Schwefelsäure. Um die fabriksmäßige Darstellung der
englischenSchwefelsäure (Bleikammerprozeß) im Unterrichte
nachzuahmen, sind mancherlei Apparatzusammenstellungen erdacht
worden. Für die Unterstufe dürften alle
diese Vorrichtungen (über die im II. Bande
einiges gesagt werden wird) zu umständlich
sein. Der folgende, höchst einfache Ver¬
such würde genügen. Man zeige hiefür zu¬
nächst, daß eine Lösung von Barium-
chlorid in destilliertem Wasser durch Sal-
petersäurezusatz nicht verändert
wird. Dann verbrenne man in einem
größeren, mit Luft gefüllten Kolben mittels
eines Verbrennungslöffels Schwefel (vgl.
S. 473), gieße nach dem Erlöschen einige
Tropfen rauchender Salpetersäure ein und
Abb. 336. Schulversuch zur Dar¬
stellung der rauchenden Schwefel¬
säure aus Eisenvitriol.
schwenke den Kolben mit Wasser tüchtig aus. Setzt man einige Tropfen
des letzteren zu einer Bariumchloridlösung, so bildet sich ein intensiver
Niederschlag von Bariumsulfat (H2 S04 + Ba Ol. — Ba SO, 4- 2 H Ol).