— 487 —
wieder auf: das Chlor hat also zum Zink eine größere
Affinität als das Brom.
Brom zum Vorzeigen; Vorratsfläschchen mit Brom;
Flasche mit Bromdampf zum Einstreuen von Antimon,
nach Abh. 339 hergerichtet-, Kelchglas, nach Abb. 340
vorbereitet-, Kalium-, Filtrierpapier-, Messer-, Pinzette-,
Bromwasser; Zinkstaub; Löff'eichen; kleiner Kolben-,
Filtriergestell mit Filter-, Chlorwasser; Bechergläser.
145. Jod. Yon Versuchen mit Jod*)
muß man vor allem das Schmelzen, Verdamp-Al)t)- 340- Verbindung
fen und Sublimieren zeigen. Man benützt dazu'onKaliura uml Krom'
entweder eine Proberöhre oder einen Glaskolben, auf dessen Boden man
eine dünne Sandschicht eintragen kann. Man gibt ein Körnchen Jod
hinein und erwärmt gelinde. Der prachtvoll violette Dampf verdichtet
sich an den kalten Stellen des Gefäßes zu oft überaus zierlichen, kleinen
Kristallen **). — Man kann ferner zeigen, daß Jod in Wasser sehr wenig
löslich ist (auf Zusatz eines Kristalles von Jodkalium löst es sich), daß
es sich ferner in Alkohol mit brauner Farbe (Jodtinktur), endlich in
Schwefelkohlenstoff oder in Chloroform mit schön violetter, bzw. rot¬
violetter Farbe auf löst. — Um die Reaktion auf Stärke zu zeigen, koche
man Wasser in einem Kolben, schüttle in einer Proberöhre ganz wenig
gepulverte Stärke mit kaltem Wasser und gieße die milchartige Flüssig¬
keit in das kochende Wasser, das man noch etwas fortkochen kann und
dann abkühlen läßt. Auf Zusatz eines Tropfens Jodlösung zu der noch
beträchtlich verdünnten Stärkelösung erhält man eine sein-
schöne, blaue Flüssigkeit. Beim Erwärmen verschwindet die Farbe, beim
Erkalten kehrt sie zurück. Dazu bringe man die warme, entfärbte
Lösung in eine Proberöhre und tauche diese mit ihrer unteren Hälfte
in kaltes Wasser. Nur in diesem Teile der Röhre zeigt sich neuerlich
die Blaufärbung. Versuche zur Darstellung von Jod (und vielleicht auch
von Brom) aus Jodkalium (Bromkalium), mit gepulvertem Braunstein
und etwas Wasser gemischt, nach diesem Schwefelsäure zugesetzt (aus¬
zuführen in Proberöhre), erscheinen für diese Stufe entbehrlich. Ein
Körnchen Jod und ein Splitterchen trockenes Kalium, in eine trockene
Proberöhre gebracht und erwärmt, vereinigen sich unter Verpuffung und
Feuererscheinung zu Kaliumjodid. — Eine Jodlösung wird mit Zink¬
staub geschüttelt und die farblose Lösung von Zinkjodid filtriert. Ver¬
setzt man mit Stärkelösung, so tritt keine Blaufärbung ein; wohl aber
zeigt sich eine solche bei Zusatz von sehr wenig Brom- oder Chlorwasser.
*) Das Aufbewahrungsglas muß sehr gut verschlossen sein. Man verkitte
die Fuge des Glasstöpsels mit Paraffin. Auch das Jod ist abseits der anderen
Präparate (vielleicht im Säurekasten) aufzubewahren.
**) Nach dem Ausschütten des Sandes reinigt man mit gewöhnlichem Wein¬
geist und kann die abfiltrierte Jodlösung gleich zu den weiter unten beschriebenen
Versuchen verwenden.