Full text: Experimentierbuch für den Unterricht in der Naturlehre (1)

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wieder auf: das Chlor hat also zum Zink eine größere 
Affinität als das Brom. 
Brom zum Vorzeigen; Vorratsfläschchen mit Brom; 
Flasche mit Bromdampf zum Einstreuen von Antimon, 
nach Abh. 339 hergerichtet-, Kelchglas, nach Abb. 340 
vorbereitet-, Kalium-, Filtrierpapier-, Messer-, Pinzette-, 
Bromwasser; Zinkstaub; Löff'eichen; kleiner Kolben-, 
Filtriergestell mit Filter-, Chlorwasser; Bechergläser. 
145. Jod. Yon Versuchen mit Jod*) 
muß man vor allem das Schmelzen, Verdamp-Al)t)- 340- Verbindung 
fen und Sublimieren zeigen. Man benützt dazu'onKaliura uml Krom' 
entweder eine Proberöhre oder einen Glaskolben, auf dessen Boden man 
eine dünne Sandschicht eintragen kann. Man gibt ein Körnchen Jod 
hinein und erwärmt gelinde. Der prachtvoll violette Dampf verdichtet 
sich an den kalten Stellen des Gefäßes zu oft überaus zierlichen, kleinen 
Kristallen **). — Man kann ferner zeigen, daß Jod in Wasser sehr wenig 
löslich ist (auf Zusatz eines Kristalles von Jodkalium löst es sich), daß 
es sich ferner in Alkohol mit brauner Farbe (Jodtinktur), endlich in 
Schwefelkohlenstoff oder in Chloroform mit schön violetter, bzw. rot¬ 
violetter Farbe auf löst. — Um die Reaktion auf Stärke zu zeigen, koche 
man Wasser in einem Kolben, schüttle in einer Proberöhre ganz wenig 
gepulverte Stärke mit kaltem Wasser und gieße die milchartige Flüssig¬ 
keit in das kochende Wasser, das man noch etwas fortkochen kann und 
dann abkühlen läßt. Auf Zusatz eines Tropfens Jodlösung zu der noch 
beträchtlich verdünnten Stärkelösung erhält man eine sein- 
schöne, blaue Flüssigkeit. Beim Erwärmen verschwindet die Farbe, beim 
Erkalten kehrt sie zurück. Dazu bringe man die warme, entfärbte 
Lösung in eine Proberöhre und tauche diese mit ihrer unteren Hälfte 
in kaltes Wasser. Nur in diesem Teile der Röhre zeigt sich neuerlich 
die Blaufärbung. Versuche zur Darstellung von Jod (und vielleicht auch 
von Brom) aus Jodkalium (Bromkalium), mit gepulvertem Braunstein 
und etwas Wasser gemischt, nach diesem Schwefelsäure zugesetzt (aus¬ 
zuführen in Proberöhre), erscheinen für diese Stufe entbehrlich. Ein 
Körnchen Jod und ein Splitterchen trockenes Kalium, in eine trockene 
Proberöhre gebracht und erwärmt, vereinigen sich unter Verpuffung und 
Feuererscheinung zu Kaliumjodid. — Eine Jodlösung wird mit Zink¬ 
staub geschüttelt und die farblose Lösung von Zinkjodid filtriert. Ver¬ 
setzt man mit Stärkelösung, so tritt keine Blaufärbung ein; wohl aber 
zeigt sich eine solche bei Zusatz von sehr wenig Brom- oder Chlorwasser. 
*) Das Aufbewahrungsglas muß sehr gut verschlossen sein. Man verkitte 
die Fuge des Glasstöpsels mit Paraffin. Auch das Jod ist abseits der anderen 
Präparate (vielleicht im Säurekasten) aufzubewahren. 
**) Nach dem Ausschütten des Sandes reinigt man mit gewöhnlichem Wein¬ 
geist und kann die abfiltrierte Jodlösung gleich zu den weiter unten beschriebenen 
Versuchen verwenden.
	        
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