IV. Geräte, Werkzeuge und Materialien zur Reparatur,
Anfertigung und Zusammenstellung physikalischer und
chemischer Apparate.
1. Geräte und deren Verwendung im allgemeinen. Stative:
Unumgänglich notwendig zum Auf hängen von Waagen, Magneten, Rollen,
Flaschenzügen usw. ist außer der S. 8 beschriebenen Aufhänge¬
vorrichtung*) ein Rahmenstativ (Abb. 12), das jeder Tischler
aus gutem Holze sehr billig herstellen kann (am besten wohl aus Eichen¬
holz, doch genügt zur Not auch Fichtenholz). Es besteht aus einem
Brette (mit Anschlaglcisten) von 1 m Länge, 25 cm Breite und etwa 4 cm
Dicke mit vier niedrigen Füßen; drei davon sind durch Holzklötzchen
gebildet, während der vierte durch eine Stellschraube ersetzt ist; auf
diesem sind zwei quadratische Holzsäulen von etwa 80 cm Höhe und
5/5 cm Querschnitt eingezapft, die oben durch einen ebenso langen
und dicken Querarm verbunden sind, so daß ein quadratischer Rahmen
entsteht. In den letzteren Querarm können einige Haken eingeschraubt
werden, an welche die betreffenden Gegenstände gehängt werden.
Noch bequemer und zu mehreren
lehrreichen Versuchen, die an späterer
Stelle beschrieben werden sollen,
verwendbar wird das Rahmenstativ
durch folgende Zutaten: 1. Quadra¬
tischer Rahmen aus 5/5 cm starken
vierkantigen Leisten, in den einerseits
ein Stahlzapfen mit Konus (a), ander¬
seits ein Lagerteil (b) eingeschraubt
ist und der etwas kleiner als der
ursprüngliche Teil gearbeitet ist.
Mit a wird dieser Rahmen in ein
versenktes Lager im Fußbrette ein¬
geführt und hierauf die obere
Schraube (c) so weit niedergeschraubt,
Abb. 12. Rahmenstativ mit eingesetztem dreh- daß der innere Rahmen noch um die
baren Doppetrahmen. lotrechte Achse ba im feststehenden
Rahmen gedreht werden kann. Durch
eine zweite, der c entsprechenden Schraube d und ein Lager e, die beide in
den lotrechten Säulen eingeschraubt sind, läßt sich der Rahmen nach Drehung
um ÜO0 auch um eine waagrechte Achse d e drehen, d gestattet übrigens auch
(wie die Abbildung andeutet), den drehbaren Rahmen im feststehenden zu
fixieren. 2. Eine statt c einzusetzende Schraube f (Abb. 13), an deren aus dem
Rahmen hervorstehendes unteres Ende eine Klemme k zum Festhalten von
Drähten u. dgl. anzuschrauben ist; letztere kann dabei natürlich etwas gedreht
werden (z. B. zum Tordieren eines eingeklemmten Drahtes).
*) Befindet sich unmittelbar oberhalb des Experimentiertisches ein Gas¬
kandelaber (was eigentlich vielfach sehr unzweckmäßig wäre, vgl. S. 9). so kann
gelegentlich auch dieser zum Aufhängen leichter Gegenstände dienen.