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Flamme dient zum Vor wärmen. Öffnet man allmählich die Luftzuführungs¬
öffnungen, was beim Teclubrenner durch Hinabschrauben der kreis¬
runden Platte geschieht, so wird die Flamme immer mehr entleuchtet.
Für vorsichtigeres Erwärmen drehe man die Regulierung nur so weit
auf, daß die oberste Spitze etwas leuchtend bleibt. Für das stärkere
Erhitzen dient die vollkommen entleuchtete (aber nicht rauschende)
Flamme. Bei vollständiger Öffnung der Luftzufuhr wird die Flamme
rauschend, im Innern erscheint ein grünlicher Lichtkegel und der obere
Teil der Flamme gibt in diesem Zustande eine gewaltige Hitze (gegen
1600° C). Will man die Flamme klein haben, so darf man nicht ohne-
weiters die Gaszufuhr abdrehen. Denn in diesem Falle bildet sich wegen
der verhältnismäßig zu reichlichen Luftzufuhr ein explosives Gasgemisch
in der Brennerröhre, die Flamme schlägt durch und das Gas brennt nun
innerhalb der Brennerröhre, die dabei unerträglich heiß wird; übersieht
man dies und berührt den Brenner, so kann man sich sehr beschädigen.
Man sperrt daher anfänglich die Luftzufuhr ganz ab, dreht dann den
Gashahn so weit ab, bis die leuchtende Flamme die gewünschte Höhe hat
und öffnet sehr langsam die Luftzufuhr, bis die Flamme die gewünschte
Phase zeigt. Die neueren Konstruktionen des Bunsenbrenners (besonders
die in der Fußnote erwähnten Mekerbrenner) bieten fast in allen
Fällen einen vollkommen ausreichenden Ersatz für Gebläselampen und
sind daher besonders für Schülerlaboratorien sehr zu empfehlen.
Für viele Zwecke sehr bequem ist ein kleiner Gasherd (Rechaud).
Man benützt ihn unteranderem, um Wasser inemailliertenBlech-
t ö p f e n recht rasch sieden zu machen; bisweilen benützt man aucli
einen solchen Topf als einfaches Wasserbad, z. B. um einen kleinen
Kolben, der 1 kg Quecksilber enthält, zuverlässig auf 100° C zu erhitzen
(vgl. Abschn. 54).
Wertvoll ist für stärkeres Erhitzen ein Lötrohrgebläse-
b r e n n e r (Preis 10—18 M.), zu dem man ein kleines Fußgebläse
braucht; letzteres kann auch zum Anblasen von Sirenen und Pfeifen
(Verbindung durch Gummischlauch) dienen (Preis 30—50 M., ganz aus
Eisen in Form eines Zylinders 70 M., Koh 1). Auch Wasserstrahl¬
gebläse (z. B. jenes von Stuhl — M. Kohl, etwa 20 M. — ganz
aus Glas, P. Z., V., 55) zum Saugen und Blasen reichen für den Betrieb
der Gebläseflamme aus, während ihr Druck für Pfeifen nicht entspricht.
Verfügt man nicht über Gas, so muß man sich mit Spiritus¬
lampen behelfen, von denen man übrigens ein bis zwei Stück auch
neben Gasbrennern (zu gelinderen Erwärmungen) braucht (Preis 0-8 bis
16 M.). Der Docht dieser Lampen ist nach der Benützung immer durch
Bedecken mit einer Kappe auszulöschen (nicht ausblasen! insbesondere
hei „Berzeliuslampen“ ist dies gefährlich!), sonst verdunstet bei offener
Lampe der Alkohol des Dochtes und das im Überschüsse befindliche
Wasser behindert das Anzünden und das Brennen. Ein ganz kleines