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schmelzbare Proberühren (häufig als Reduktionseprouvetten bezeichnet), 3 tubu-
lierte Retorten, 3 gewöhnliche Retorten, 2 Kolben a 1 /, 2 Kolben ä lj^ l.
2 Kolben ä ’/4 l (sämtlich mit flachem Boden), 2 Kolben mit rundem Boden
(starkwandig — Vorlagen), 3 U-Röhren, 1 Satz Bechergläser (5 Stück), 3 Gas-
auffangzylinder mit Deckplatten, 1 Glasgefäß als pneumatische Wanne samt
Brücke, 6 zylindrische Einsiedegläser, 3 Pipetten verschiedener Größe, 1 Satz
hessische Tiegel, 3 Filtriertrichter verschiedener Größe, 4 Trichterröhren und
2 Weltersche Trichter, 3 Woulffsche Flaschen, 1 Satz Abdampfschalen aus
Porzellan, 1 bis 2 Porzellanreibschalen (klein und groß), (i Kappenflaschen für
HoSO.j (konzentriert), H.,SO, (rauchend), HCl, HN03 (konzentriert), HNOs
(rauchend), N H3, 12 Standgläser und 12 Pulvergläser mit eingeriebenem Stöpsel
a 200 g*), 1 Partie Biegeröhren und Glasstäbe.
Einige sehr bemerkenswerte und auf reiche Erfahrungen und eingehende
Überlegungen aufgebaute Vorschläge über die Vereinheitlichung von
Gerätschaften und Mensurierung von Glasgefäßen macht 0. 0li-
m ann in P. Z., XXXI., S. 53. Er empfiehlt u. a. die weitestgehende Verwendung
von Glasröhren von 6 mm Innen- und 8 mm Außendurchmesser, die Benützung
einer Becherglasgröße von 200 cm3 (oder vielleicht von 250 cm3 oder von
300 cm3), wobei ein Eichstrich diese Füllung, ein zweiter die Hälfte der Füllung
angeben soll, ferner die Verwendung von stets paarweise zu beschaffenden
Fußzylindern (vielleicht ä 500 cm8) mit Eichstrichen; ebenso mögen nur Probe¬
röhren von 18 cm Länge bei 16 mm Durchmesser und von 9 cm Länge bei
16 mm Weite in Handel gebracht und verwendet werden; die Einfüllung von
5 cm3 und von 10 cm3 wäre durch Eichstriche ersichtlich zu machen. Endlich
sollten auch alle Kolbenhalsweiten einheitlich (30 mm) gehalten sein, Sicherheits¬
trichterrohre usw. gleiche Weite haben. Was man daraus für Vorteile für
rasches und bequemes Experimentieren ziehen könnte und wie viele Ersparnisse
erzielt werden könnten, braucht nicht weiter ausgeführt zu werden.
Die Proberöhren werden in Schachteln aufbewahrt; ein
kleiner Vorrat ist im P rohe r ö lirenständer jederzeit dienstbereit.
In eine der Öffnungen dieses Ständers stellt man eine Proberöhrenzange.
(Vgl. auch H. Rebenstorff in P. Z., XXII., S. 40; daselbst sind aus
Draht bestehende Gestelle für einzelne Reagenzgläser beschrieben; sie
werden von Gustav Müller in Ilmenau geliefert.) Die Glassorten
und übrigen Geräte, die zum Erhitzen dienen, als Retorten, Kolben,
Bechergläser, Tiegel und Schalen, werden womöglich in einem gemein¬
samen Kastenfache aufbewahrt, um stets zur Hand zu sein. Da alle diese
Geräte dünnwandig sind, müssen sie mit Vorsicht behandelt werden.
Wenn man in einen Kolben festes Material (z. B. Braunsteinstücke,
granuliertes Zink u. dgl.) einbringen will, so darf man es nur sachte an
der Wand des Kolbenhalses, der fast waagrecht zu halten ist, hinein¬
gleiten lassen, da sonst häufig der dünne Glasboden zertrümmert wird.
Zylindrische Einsiedegläser kann man zu jenen Ver¬
brennungsversuchen, die zumeist mit dem Zerspringen des Glases enden,
wie Stahldraht in Sauerstoff, Antimon in Chlorgas usw., statt der kost-
*) Man sammle auch leere Präparatengläser, Medizin- und Tintenfläschchen!
Für jedes findet man früher oder später einmal Verwendung.