Full text: Experimentierbuch für den Unterricht in der Naturlehre (1)

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spieligen Gasauffangzylinder verwenden. Bei den Filtriertricli- 
t e r n hat man darauf zu achten, daß der Öffnungswinkel des Glaskegels 
etwa 60° betrage. Die Trichterröhre soll schief abgeschliffen sein, weil 
dadurch das Filtrieren beschleunigt wird. Empfehlenswert sind die Filtrier¬ 
trichter mit tiefen Innenrippen, die die Filtrierdauer erheblich abkürzen; 
allerdings müssen sie nach Gebrauch immer gut gereinigt werden (unter 
Zuhilfenahme einer passenden Bürste). 
Um ein glattes Filter zu machen, legt man ein kreisrundes Stück 
Filtrierpapier, dessen Halbmesser etwas kleiner ist als die Seite des Kegels*), 
zuerst zu einem Halbkreise und diesen sodann zu einem Quadranten zusammen 
(Abb. Habe). Ein solches Filter paßt gerade in einen Trichter von 60°, 
wobei natürlich die Hälfte des Kegelmantels eine dreifache Filtrierpapierlage 
erhält (Ahb. 14d). Rascher geht das Filtrieren mit sogenannten Falten- 
filtern. Man erhält solche in vorzüglicher Qualität (von Schleicher und Schüll, 
Dürren, Rheinpreußen) in allen Geschäften, 
welche Chemikalien, photographische Be¬ 
darfsartikel nsw. führen, zu mäßigen Preisen 
(Preis pro 100 Stück je nach dem Durch¬ 
messer 1—2'5 M.). Man kann sie übrigens 
nach Abb. 15 leicht selbst verfertigen. Man 
nehme eine kreisrunde Scheibe Filtrier¬ 
papier, falte sie, wie beim glatten Filter 
beschrieben ist, zu einem Quadranten zu¬ 
sammen, breche diesen in die Hälfte und 
den entstandenen Achtelkreis abermals in 
die Hälfte. Nach dem Öffnen bis zum Halb¬ 
kreis erhält man die in Abb. 15 a dar¬ 
gestellte Form. Dann breche man den 2., 
3. und 7. Bruch um, so daß alle Brüche nach 
derselben Seite des Papieres gewendet sind (Abb. 15 b). Hierauf falte man jeden 
der acht Sektoren noch einmal in der Mitte (Abb. 15 c stellt den Beginn dieser 
Tätigkeit vor), und öffne sodann den Kreis. Von den entstandenen 32 Sektoren 
liegen zwei einander gegenüber, deren Kanten gleichgerichtet sind. Diese werden 
nochmals halbiert und das Filter ist fertig (Abb. 15 d). Man setzt es in den 
Trichter und ordnet die Falten gleichmäßig. Bei der Anfertigung hat man 
darauf zu achten, daß alle Büge genau nach dem Mittelpunkte des Kreises ge¬ 
richtet sind und sich daselbst zu einer scharfen Spitze vereinigen; sonst reißt 
das Filter leicht. — Vor dem Filtrieren benetzt man jedes Filter vorsichtig, 
indem man mit der Spritzflasche einen feinen Wasserstrahl an die Wände spritzt. 
Dadurch quellen die Papierfasern auf, das Filtrieren erfolgt rascher und besser. 
Hat man nur eine Kleinigkeit zu filtrieren (etwa den Inhalt einer Proberöhre), 
so biegt man aus einem viereckigen Stückchen Filtrierpapier ein glattes Filter, 
*) Man erhält solche von Schleicher & Schüll in Päckchen zu 
100 Stück (Durchmesser von 7—32 cm, entsprechend Trichtern von 3-5—16 cm 
oberer Weite, zum Preise von 0-35—2-45 M.) und empfiehlt sich der Bezug, wenn 
man daneben gleichwohl auch noch einen Vorrat von Filtrierpapier in ganzen 
Bogen anschaffen muß. 
Abb. 14. Biegen eines glatten Filters.
	        
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