f ] ä m m c h e n); der Brenner wird aus einer fein ausgezogenen Glasröhre oder
besser aus einem Metallröhrchen mit sehr feiner Öffnung hergestellt.
Es wird auch empfohlen, um den abzuschneidenden zylindrischen Glas¬
körper einen Eisendraht einmal herumzuschlingen und durch ein Gewicht zu
spannen, so daß er an der Glaswand glatt anliegt. Er wird sodann durch
einen elektrischen Strom zum Glühen erhitzt und sofort Wasser in der Nähe
des Drahtes aufgetropft. Der sehr saubere und glatte Sprung erfolgt um so
sicherer, je dicker der verwendete Draht ist.
Das Schneiden von Glasplatten miteineniDiamante n *)
erfordert einige Einübung. An dem Handgriffe des Schneidediamanten
ist die eine Seite mit einem eingelassenen Perlmutterblättchen versehen:
diese Seite ist immer dem Lineal zuzuwenden. Die Neigung, die man
dabei dem Diamanten geben muß (nach vorne oder rückwärts, links oder
rechts), muß man durch Versuche ermitteln. In dieser Neigung dringt
der Diamant ziemlich tief in das Glas und der Schnitt zeigt nirgends
mehligen Staub.
Rund schmelze n u n d Zuschmelzen von Gl a s-
i' ölire n. Frisch geschnittene Glasröhren sind wegen ihrer scharfen
Ränder gefährlich; außerdem wird das Überstreifen von Gummischläu¬
chen und das Durchstecken durch gebohrte Korke durch R u n d-
s c h m e 1 z e n der R ä n d e r wesentlich erleichtert. Man soll daher
die kleine Mühe, welche diese Arbeit verursacht, niemals scheuen. Man
hält zu diesem Zwecke die Glasröhre unter stetem Drehen mit dem ab¬
geschnittenen Ende in die Bunsenflamme und steigert allmählich die
Hitze so lange, bis die Glasröhrenränder eben zu glühen beginnen. Das
Rundschmelzen ist dann bereits erfolgt. Bei längerem Verweilen in der
Flamme verengt sich die Röhrenöifnung, was bei Röhren, die streng
durch Korke gehen sollen, willkommen sein kann. Bei längerem Er¬
hitzen schließt sich endlich das Röhrenende von selbst. Mittels eines
kleinen, stark erhitzten Glasstäbchens kann man das Zusammenschieben
der weichen Glasmasse ausführen. Dabei häuft sich jedoch meistens
eine größere Glasmasse an, was beim Erkalten ein Springen veranlassen
kann. Man setzt deshalb das erhitzte Glasstäbchen an die Glasmasse,
zieht damit das Überflüssige zu einem Faden wreg und wiederholt, wenn
nötig, den Vorgang mehrmals. Dann verschließt man die Röhre am
anderen Ende mit dem Finger oder einem kleinen Korke und hält das
geschlossene Ende unter stetem Drehen in die Flamme. Die einge¬
schlossene Luft muß dabei das Ende halbkugelförmig auftreiben; nötigen¬
falls kann man dies auch durch vorsichtiges Hineinblasen von Luft ver¬
anlassen. Zumeist wird man Röhren an einer erst abzuschneidenden
Stelle zuzuschmelzen haben. Man zieht sie dann an dieser Stelle in
einen Faden aus (siehe unten), bricht diesen kurz ab und hält das Ende
*) Auch diese Operation läßt sich mit einem sogenannten Glasmesser
ausführen.