Full text: Die Schadenersatzpflicht nach österreichischem Rechte

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namentlich die actio kurti, die actio äs pa-opsris, die actio äs 
skkusis st äsjsctis, das iritsräictuin <^noä vi aut dam, die actio 
<sooä mstus causa usw., endlich die allgemeinere actio Isgis 
^ guilias in ihrer ursprünglichen wie in ihrer erweiterten An¬ 
wendung (Oig. 9, 2. Ooä. 3, 35). Voraussetzungen dieser Klage sind: 
vorsätzliche oder kulpose Beschädigung oder Vernichtung von Sachen 
(auch von Tieren oder Sklaven), ferner durch rechtswidrige Hand¬ 
lungen herbeigeführte Körperverletzungen einer freien Person. 
(Damnum insuria äatum.) Ziel der actio 1s§is ^.guilias in ihrer 
letzten Gestalt ist vollständige Schadensgutmachung. Auch die actio 
äoli hat allgemeineren, wiewohl bloß subsidiären Charakter. Vgl. 
dazu Windscheid, Pand., §§451 bis 472; Esmarch, Röm. Rechts¬ 
geschichte (2. Ausl.), S. 81; Cohnfeld, Lehre vom Interesse (1865); 
Czyhlarz, Institutionen, §§ 95 bis 100; Dernburg, Pand., 
§§ 129 flg.; Heyrowsky, Geschichte und System des röm. Rechtes, 
§§ 67, 70, 212 flg. (böhm., 2. A.). All dies erfuhr durch den Weg¬ 
fall des römischen Systems der Privatstrafen eine tiefgreifende 
Änderung. 
In den modernen Gesetzbüchern des bürgerlichen Rechtes ge¬ 
langte der allgemeine Grundsatz zur Geltung, daß jeder durch 
unerlaubte Handlungen zugefügte Schaden zu ersetzen ist; die Be¬ 
sonderheit der schädigenden Handlung tritt in den Hintergrund. 
Das Moment der Strafe oder Buße hat — in neuer Form — nur 
ausnahmsweise Bedeutung. Vgl. das preuß. Landrecht I., 6, bes. 
Ausführungen beipflichtet. Ferner vgl. 
Ernst Till, Uruvo privvutns uustriuo- 
kis III., W 288 ff., Zoll jun., Obli¬ 
gationenrecht (polnisch, 1907), ferner 
Mataja, Steinbach und Meng er in 
den an späterer Stelle zu bezeichnenden 
Schriften; Ran da, Schadensersatz¬ 
pflicht (böhm., 7. Aufl. 1912). — Wert¬ 
volle Gesichtspunkte und Begrün¬ 
dungen bietet der „Bericht der Kom¬ 
mission für Justizgegenstände zum Ent¬ 
wurf eines Gesetzes, betreffend die 
Änderung und Ergänzung einiger Be¬ 
stimmungen des ABGB." (hier kurz 
als „Revisionsentw." bezeichnet) vom 
Referenten Freiherrn von Schey 
(1912); dazu Mihurko, Revision des 
Schadensersatzrechtes, GZ. 1911, Nr. 38 
bis 43 und Sonderabdruck. 
Tilsch, Gutachten für den böhm. 
Juristentag (1904) und Abhdlg. in der 
Ehrengabe zu Raudas 70. Geburts¬ 
tage, S. 277flg. (böhm.); ebenso Gut¬ 
achten von Pavliöek, Reform des 
BGB., betreff, unverschuldeten Schaden 
(böhm., 1904), und: Haftung für den 
unverschuldeten Schaden (deutsch, 1907); 
Jos. Mauczka, Der Rechtsgrund des 
Schadenersatzes außerhalb bestehender 
Schuldverhältnisse (1904); Adler, 
K., Unverschuldetes Unrecht (1910); 
Luch sing er, Das Verschuldungs¬ 
prinzip usw. (1909). Im 3. Bande 
des Lehrbuches usw.: Obligationen¬ 
recht von H. Krasnopolski, heraus¬ 
gegeben von Bruno Kafka (1910), 
wird auch die Schadensersatzlehre be¬ 
handelt (88 29 flg.); ich freue mich, daß 
der Autor zum großen Teile meinen
	        
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