Full text: Lehrbuch der Physik

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Fig.139. 
Fig.138. 
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Wasserpunkte (100) noch einen zweiten Skalenpunkt, z. B. den Punkt 125 durch Einsenken 
in ein Wasser-Weingeist-Gemisch von der Dichte 018 (wegen 0‘8 = jgg) und führt sodann 
die Teilung auf der genau zylindrischen Spindel weiter fort. Damit das Aräometer nicht 
zu lang werde, verwendet man in der Regel zwei Instrumente, von denen das eine — mit 
dem Wasserpunkt 100 oben — für Flüssigkeiten dient, bei welchen 8 > 1, das zweite 
für 8 <0 1 verwendet wird (Wasserpunkt 100 unten). 
Das Densimeter (Dichtenmesser) (Fig. 139) besitzt eine Skala, 
an welcher direkt die Dichte ablesbar ist. An der Skala, die aus zwei empirisch 
bestimmten Punkten auf konstruktivem Wege ermittelt werden kann, ver¬ 
engen sich die Teilstriche nach unten immer mehr. Aräometerbestecke, ein 
Satz von Spindeln, welche von 0-7 — 0'8, 0-8 — 0-9, 0-9—l’O, 10—11 usw. 
reichen, geben 3—4 Dezimalen an. 
Die in der Praxis (insbesondere in chemischen Industrien) 
noch stark verbreiteten Aräometer mit willkürlicher 
Skala (z. B. jenes nach Beaumd) haben gleichteilige Skalen, 
für die gewisse Fundamentalpunkte empirisch (durch Einsenken 
in Normallösungen) bestimmt werden. Mit Hilfe von Tabellen 
kann man aus den abgelesenen „Graden nach Beaumö'1 die 
Dichte der Flüssigkeit finden. 
Die Prozentaräometer dienen für bestimmte Flüssig¬ 
keitsgemische. So gibt das Alkoholometer nach Tralles 
unmittelbar an, wieviel Volumprozente reiner Alkohol in einem 
Weingeistgemenge vorhanden sind. Das Saccharometer nach 
Balling gibt die Gewichtsprozente Rohrzucker einer wäßrigen 
Zuckerlösung an usw. Häufig enthalten diese Apparate ein 
eingeschmolzenes Thermometer, um daraufhin eine Korrektur des 
Beobachtungsresultates zu ermöglichen. 
4. Die Methode mittels korrespondierender 
Flüssigkeitshöhen wurde bereits im Art. 70 erwähnt. 
Vgl. auch Art. 92. 
74. Einfluß der Molekularkräfte auf das Gleichgewicht von 
Flüssigkeiten. Die Anziehungskräfte, die zwischen den Molekülen einer 
Flüssigkeit — wie überhaupt jeden Körpers—■ wirksam sind, werden Ver¬ 
anlassung zu einer Reihe von Erscheinungen, die infolge der 
leichten Verschiebbarkeit der Flüssigkeitsteilchen in auffälliger 
Weise verlaufen. Die bekannteste dieser Erscheinungen ist die 
Tropfenbildung. Sie führt uns aut die durch Versuche 
leicht zu bestätigende — Vermutung, daß in der 
Oberfläche einer Flüssigkeit ein Spannungszustand 
vorhanden ist, der im Innern der Flüssigkeitsmasse 
fehlt und den wir als Oberflächenspannung 
bezeichnen; ihr Bestreben geht dahin, beständig 
die Größe der Oberfläche zu verkleinern. 
Der aus einer ziemlich engen Röhre ausfließende 
Tropfen zeigt in seinem allmählichen Wachstum eine 
Reihe von Formen, die Fig. 140 in vergrößertem Maßstabe andeutet. Dieselben 
Formen lassen sich hervorbringen, wenn man über einen ziemlich großen Ring 
eine dünne Gummimembran spannt und in deren Mitte Wasser fließen läßt 
(Fig. 141). Dem wachsenden Gewichte der Wassermasse (des Tropfens) wirkt 
Fig. 140.
	        
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