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minderungen der Tonstärke, die man als Schwebungen bezeichnet und die um so
langsamer aufeinanderfolgen, je näher die beiden Töne aneinanderliegen.
Versuch mit zwei gleichgestimmten Stimmgabeln auf Resonanzkasten, deren eine
durch Bekleben von Wachs an jeder Zinke etwas tiefer gestimmt wird, sowie mit zwei
Fig. 272. gleichgestimmten Orgelpfeifen, deren
eine dadurch etwas tiefer gestimmt
wird, daß man ihre obere Öffnung
durch teilweises Bedecken mit der
Hand etwas verkleinert. — Die
Erklärung der Schwebungen gibt
Fig. 272, in der zwei Wellenbewegun¬
gen so angenommen sind, daß vier
Wellenlängen der einen gleich fünf
Wellenlängen der anderen sind. Das
graphisch nach Art. 120 gefundene Re¬
sultat der Interferenz zeigt uns eine
periodische Bewegung, deren Amplitude sich periodisch verkleinert und darauf wieder
vergrößert. Wenn beispielsweise 80 Schwingungen des einen Schallerregers auf 84 Schwin¬
gungen des anderen kommen und die Schwingungen in einem gegebenen Moment mit gleicher
Phase zusammenfallen, sich also verstärken, so wird dies nach einer Viertelsekunde aber¬
mals der Fall sein; denn nach dieser Zeit hat der erste Schallerreger 20, der zweite 21 Schwin¬
gungen gemacht; der Unterschied beider Zahlen gibt aber gerade eine Schwingung, so daß
beide Schallerreger, nun abermals in derselben Phase befindlich, sich wieder verstärken.
Wenn also in einer Viertelsekunde eine Verstärkung ätattfindet, so müssen in einer Sekunde
vier Verstärkungen eintreten,
allgemein also so viele, als der
Unterschied der Schwingungs¬
zahlen angibt. —-Anwendung der
Schwebungen zum genauen Ab¬
stimmen zweier Schallerreger.
Je rascher die Schwebungen
erfolgen, einen desto unange¬
nehmeren Eindruck machen sie
auf das Gehörorgan. (Zum Ver¬
gleiche der unangenehme Ein¬
druck, den flackerndes Licht auf
das Auge hervorbringt.) Eine
solche unangenehme Wirkung
bringt auch z. B. der Grundton
mit der verstimmten Oktave
hervor. Wären die Schwingungs¬
zahlen beider z. B. 200 und
420, so sind die harmonischen Obertöne des Grundtones 400, 600, 800, 1000 usw., jene des
höheren Tones 840, 1260, 1680 usw. Es erzeugen nun die Töne 400 und 420 in der
Sekunde 20, die Töne 800 und 840 in der Sekunde 40 Schwebungen, die bei reinen
Intervallen (200 und 400) natürlich fehlen.
Fig. 273.
137. Wahrnehmung: des Schalles. Das Gehörorgan. Die subjektive
Wahrnehmung des Schalles erfolgt durch das Gehörorgan.
Dieses besteht (Fig. 273) aus dem äußeren Ohre (Ohrmuschel und
Gehörgang gg), das durch die gespannte Membran des Trommelfelles tf von
dem mittleren Ohre getrennt ist, welches in der Paukenhöhle ph die Gehör-