Full text: Lehrbuch der Physik

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Fig.481. 
IIaf.ne.r^A 11enecksehen Trommelwiekelung 
(Fig. 482) sind die Drahtwiokelungen — die Figur nimmt der 
Einfachheit halber deren nur acht an — auf einen Eisenzylinder 
so gelegt, daß sie an den Stirnflächen des Zylinders einen acht¬ 
spitzigen Stern bilden. Wieder führen von jeder Windung 
(Wickelungsgruppe)Verbindungsdrähte zum achtteiligen Kollektor, 
dessen Bürsten ganz analog 
' ° Fig. 482. 
wie bei der Bingwickelung 
Gleichstrom ableiten. — 
Während die Ring Wickelung 
gegenüber der Wickelung 
auf eine längere Trommel 
den Nachteil hat, einen Teil 
der Drahtmasse — nämlich 
die an der Innenfläche des 
Ringes befindliche — als tote 
J Masse zu führen, da in ihr 
keine E. M. K. induziert wird, und während die Befestigung 
des Ringes an der Welle gewisse Schwierigkeiten bietet, besitzt 
sie den Vorteil, daß jede ihrer Windungsgruppen von außen leichter zugänglich, also 
leichter auszubessern ist als bei der Trommelwickelung. 
Sowohl bei den Maschinen mit Ringwickelung wie bei jenen mit Trommel¬ 
wickelung stehen als Feldmagnete gewöhnlich nicht permanente Stahlmagnete, 
sondern vielmehr Elektromagnete in Verwendung, deren Erregung die Maschine 
selbst besorgt. Besitzen dieselben nämlich anfänglich nur etwas remanenten Ma¬ 
gnetismus, wozu ein einmaliges Hindurchleiten eines stärkeren Stromes genügt, 
so werden beim Anlaufen der Maschine im Anker bereits schwache Gleichströme 
induziert.' Werden diese nun durch entsprechende Schaltung, bevor sie die End- 
I Fig. 483. 
kabel der Maschine verlassen, in entsprechender Richtung um die Schenkel des 
Feldmagnetes geführt (Fig. 483 a), so verstärken sie den letzteren bereits etwas; 
die Folge davon ist eine Verstärkung der Induktionsströme, die nun ihrerseits 
wieder den Feldmagnet verstärken usw. Es steigert sich demnach bei der Inbetrieb¬ 
setzung — dem „Angehen der Maschine“ — der Magnetismus des Feld¬ 
magnetes so lange, bis dessen Sättigungspunkt erreicht ist. Von da ab liefert 
die Maschine bei gleichmäßiger Rotation Ströme von gleichbleibender E. M. K.; 
Maschinen, die nach diesem von Siemens*) 1867 aufgestellten dynamoelektrischen 
Prinzip konstruiert sind, werden als Dynamomaschinen bezeichnet. 
*) Ernst Werne r v. .Siemen«, geb. 181G zu Lenthe bei Hannover, gest. 1892 zu Charlottenburg 
. Geheimer Regierungsrat und Besitzer eines großen elektrotechnischen Etablissements mit vielen 
Filialen, ist einer der hervorragendsten Begründer der modernen Elektrotechnik.
	        
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