somit auch dessen Diagonale konstruierbar ist, so läßt sich auch umgekehrt
eine gegebene Bewegung nach der Parallelogrammregel in Einzelbewegungen
auflösen, als deren Resultierende gleichsam die gegebene Bewegung aufgefaßt
werden kann. Damit aber in diesem Falle die Aufgabe zu einer bestimmten
werde, müssen außer der bekannten Diagonale noch zwei weitere Bestimmungs¬
stücke des Parallelogrammes gegeben sein. (Welche Fälle wären hier möglich V)
Diese Umkehrungsaufgabe führt den Namen der Zerlegung der Bewegungen
(Wege, Geschwindigkeiten, Beschleunigungen).
32. Der horizontale Wurf. Wird ein Körper A (Fig. 15) in
horizontaler Richtung geworfen (Art. 24 u. 25), so beschreibt er eine
Fi l5 krummlinige Bahn, welche als Wurf¬
linie bezeichnet wird.
Diese krummlinige Bewegung ergibt
sich als das Resultat der Zusammensetzung
einer in horizontaler Richtung A. x nach dem
Trägheitsgesetze erfolgenden gleichförmigen
Bewegung mit einer in vertikaler Richtung Ay
erfolgenden gleich¬
förmig beschleunigten Fig'lc-
Fallbewegung
(Fig. 15).
Die Wurflinie
ist die eine Hälfte
einer Parabel, wie
die analytische Geo¬
metrie erkennen läßt.
[Legen wir ein recht¬
winkeliges Koordi¬
natensystem so, daß
der Ursprung nach A
(Fig. 16), die Ordi-
natenachse in die horizontale, die Abszissenachse in die vertikale Richtung kommt,
und befindet sich der geworfene Körper nach Ablauf der Zeit t im Punkte M,
c t und A. P — x =
a
- f.
der
Eliminiert man
Bahn
f = '
aus
c-
a
diesen Glei-
x, also die
so ist MP = y — o. .. — ... — g
chungen t, so ergibt sich als Gleichung
Scheitelgleichung einer Parabel.]
Experimenteller Nachweis mit Hilfe eines ans horizontaler Röhre ausfließenden
Wasserstrahles (Art. 76). — Wirft man von A aus einen Körper horizontal nach vorwärts
und läßt gleichzeitig einen zweiten vertikal frei herabfallen, so befinden sich beide in jedem
Moment in dem gleichen horizontalen Niveau (Fig. 15). Experimenteller Nachweis mit
einer kleinen Federkanone, die eine Messingkugel horizontal vorwärts schleudert, während
eine zweite Kugel gleichzeitig frei herabfällt. — Wie groß sind in Wirklichkeit die Strecken
J I, 2 11, 3 III usw. in Fig. 15?
33. Der sclliefe Wurf. Auch wenn ein Körper in einer Richtung
geworfen wird, die mit einer horizontalen Ebene einen beliebigen Winkel a
(Erhebungs- oder Elevationswinkel) bildet, findet man seine Bahn
zunächst punktweise durch Anwendung der Parallelogrammregel (Fig. 17).
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