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diese Anfangsstellung oder wann „koinzidieren“ die Pendel wieder? —Die Kuppel
der Rotunde in Wien würde gestatten, ein annähernd einfaches Pendel von 80 m Länge
anzubringen. Wie groß wäre dessen Schwingungsdauer? Wie groß die Schwingungszahl
pro Minute? (0=9-81 m pro Sekunde.) —Welchen Zug erfährt ein schwingendes
Padenpendel hei der Elongation E'i Welchen insbesondere beim Passieren der Ruhelage? '
—17. Wenn ein Sekundenpendel auf Jamaika 991-46 mm lang ist, wieviel Schläge macht (
daselbst ein Pendel von 2 m Länge in der Stunde? — 18. Wie lang ist ein Sekunden-'“
Pendel in Kalkutta, wenn daselbst ein Pendel von 1 m Länge in 4 Minuten 239 Schläge
macht ? — 19. Wie verhalten sich die Längen zweier Pendel, von denen das eine in der
Minute 136, das zweite 170 Schläge macht? — 20. Eine Dhr mit Sekundenpendel, die in
Paris (unter 48° 50' 14“ nördlicher Breite) richtig ging, also täglich N — 86.400 Sekunden
schlug, blieb, wie Richer 1672 beobachtete, in Cayenne (unter nahe 50 nördlicher Breite)
um » = 128 Sekunden zurück. Um wieviel mußte das Pendel, dessen Länge L = 0-99385 m
betrug, verkürzt werden, damit es in Cayenne Sekunden angab ? An einem sehr
leichten Stäbchen sind zwei gleich große Massen in den Entfernungen 1 dm und 2 dm
befestigt. Wie groß ist die reduzierte Pendellänge und wie groß die Schwingungszahl (pro
Minute) des zusammengesetzten Pendels ? — 22. Welche Resultate ergibt Nr<il, wenn
die eine der beiden Massen im Abstande 1 dm oberhalb der Drehungsachse, die zweite
1111 Abstande 2 dm unterhalb der Drehungsachse befestigt wird ? — 23. Wie groß ergibt
S1ch in den Fällen Nr. 21 und 22 die reduzierte Pendellänge, wenn man den Aufhänge-
Punkt zum Schwingungsmittelpunkt macht ? — 24. Die Aufgaben 21 bis 23 sind allgemein
lur zwei Massen m, und j».2 in den Entfernungen 1, und 1.2 zu behandeln. — 25. Wie
Weit muß an dem Pendel von Nr. 21 die obere Masse geschoben werden, damit die
b’chwingungsdauer sich verdopple? — 20. Ein leichter Holzstab kann um seine Mitte
Schwingen. Am oberen Ende ist eine Masse von 10 g, am unteren eine von lG2/;t g
befestigt. Die letztere soll durch eine andere ersetzt werden; wie ist diese zu wählen, wenn
«ich die Schwingungszahlen in beiden Fällen verhalten sollen wie 3:2?
II. Wirkungen der Molekularkräfte.
«0. Teilbarkeit. Molekül. Molekularzwischenräume. Molekular¬
kräfte. Alle Naturkörper lassen sich entweder durch Einwirkung von Werk¬
zeugen oder, wie man sagt, durch mechanische Hilfsmittel (Zerschneiden,
Verstoßen,Zerreißen,Auswalzen, Ausziehen usw.) oder durch physikalische
Hilfsmittel (Auflösen, Verdampfen, Verdunsten usw.) in kleinere Teile zer¬
legen; sie besitzen die Eigenschaft der Teilbarkeit.
Die Teilbarkeit der Körper geht in manchen Fällen — ganz besonders bei Farb-
uüd Riechstoffen — sehr weit. Ein Liter Weingeist wird durch 0-01 mm1 Fuchsin deutlich
rot gefärbt. — 0-0022 Millionstel mg Mercaptan erzeugen noch deutlich die Geruchsempfindung
'reses Stoffes („Parfümieren“ des Wassergases). — Gelbfärbung der Bunsenschen Flamme
durch 0-7 Millionstel mg Kochsalz. — Goldblättchen von 0'1 g Dicke. — Wollastons Platin¬
draht von 0-8 ix Dicke.
Obwohl die mechanische Teilbarkeit in vielen Fällen sehr weit geht,
so kann sie doch nicht beliebig fortgesetzt werden. In der Praxis wird
(^e Unvollkommenheit unserer Werkzeuge sogar recht bald der weiteren
Heilbarkeit eine Grenze setzen. Man trifft trotzdem zum Zwecke der Er-
! arunS vieler physikalischen Erscheinungen die Annahme (Hypothese),
* ab auch die kleinsten, durch wirkliche Teilung gewinnbaren
vörperteilchen aus noch kleineren, stofflich gleichartigen, nicht
ft osonberg, Physik f. d. oberen Klassen.
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