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Karl Schalk.
zusteen, untzt sy in prechten zu der regier».') Dann erfolgte
am iq. Tuni 1461 von Linz aus die Absage des Erzherzogs an
den Kaiser.2)
Er erinnert in derselben den Kaiser, «wie in dem land zu
Österreich niderhalb der Enns unzher pey Zeiten seiner regierung
mancherlay fromder lewf und krieg, damit dasselb land in swerlich
verderben und schaden körnen ist, sich begeben haben». Dadurch
sind etliche Landleute in merklicher Zahl zu Aufruhr wider ihn,
den Kaiser und in fremden Schirm und Gewaltsam [des Königs
von Böhmen] gekommen, nicht zu kleiner Schmach und Schaden
des löblichen Hauses, ganzen Stammes und Namens der Fürsten
von Österreich. Vergebens habe er sich bemüht und sei vor
kurzem noch nach St. Pölten gekommen, um Verhandlungen ein¬
zuleiten, da habe ihm der Kaiser geantwortet, daß er mit diesen
schon den König von Böhmen betraut habe. «Durch solch frombd
fürnemen ist es darzu körnen, das ain merklich anzal dersel¬
ben lantschaft aus des kaisers gehorsam als ains fürsten von
Österreich in fromd scherm und hand körnen ist, und, nu das
nicht underkomen were, ain ganzer abvall desselben lands von
unsenn stammen und namen sich begeben het. Das aber er dem
löblichen hawss Österreich und dem ganzen stammen und namen
nicht schuldig ist zuzesehen.» Er hat es aber durch Rat,
Hilfe und Bitte seiner Herren und Freunde dazu gebracht, daß
dieselben Lande und Leute, die aus unsers (der Habsburger)
Namen und Stammes Gehorsam ganz gekommen wären, wieder
in des löblichen Hauses Österreich Hand und in seinen Gehorsam
gekommen sind. Er hat diese also auch aufgenommen, hat sie
in seiner Gewalt und wird dafür sorgen, daß das Land nicht
der Zerrüttung und dem Verderben verfalle, sondern in Einigkeit
zu einer redlichen Aufrichtung, Regierung und in einen löblichen
Stand, nachdem wir (die Habsburger) all unsern Namen und
Würde davon haben, gebracht werde. Deshalb will er den andern
Teil des ganzen Landes Österreich niederhalb der Enns mit Feld¬
lagern «understeen» oder, wie er das sonst am füglichsten be¬
kommen mag, zu seinen Händen bringen. Hierauf folgen die
üblichen Verwahrungen wegen der Folgen des Krieges.
*) Die die Rechte der Stände anerkennende Kapitulation ist eben Bei¬
lage IV.
2) Copeyb. 251, Nr. CXVII.