Full text: Aus der Zeit des österreichischen Faustrechts 1440 - 1463

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Karl Schalk. 
brücke und scharmiitzelten mit Büchsen und anderen Waffen mit 
des Herzogs Volk. Hinten in den Gärten lief das Stadtvolk zu 
und nahm den Feinden ettliche Pferde ab, die sie an die Zäune 
gebunden hatten. Solches Scharmützel währte drei Stunden. 
Als der Fürst vernahm, dalJ man auf diesem Wege nichts aus- 
richten könne, zog er wieder aus dem Kloster in das Feld 
gegen Schwechat. Einer seiner Leute blieb in der Vorstadt 
liegen, ihjn war mit einer Büchse der Füll abgeschossen worden. 
Als Anerkennung für die Haltung der Söldner gab die 
Stadt Wien dem Rottenführer Stainpruker und seiner Rotte einen 
Eimer Wein und Brot mit dem Kostenaufwand von 12 Schill. 
8 Pfenn. «als mein her, herzog Albrecht körnen was in das 
kloster zu Sannd Niclas vor Stubentor und di fussknecht, auch 
die haubtleut, di Behem und ander in und sein volkh aus der 
vorstat und kloster geslagen und genött haben».') Man forschte 
in Wien darnach, wie und durch wessen Vermittlung es dem 
Erzherzog Albrecht möglich gewesen war, in die Vorstadt zu 
dringen, konnte es aber nicht herausbringen. Nur wurde fest¬ 
gestellt, daß . in der Nacht Bretter über die Gräben gelegt worden 
waren und so eine Brücke hergestellt wurde, auf welcher der 
bürst und die Seinen zu Fuße darübergekommen wären. 
Bald aber mehrte sich die Zahl der Belagerer erheblich. 
Als Albrecht mit seinem Heer in Schwechat lag, stieß das 
Volk des Königs von Ungarn, bei 4000 Mann, zu ihm.2) Dahin 
kam auch das Volk Ludwigs von Bayern. Ohne diese wollte er 
keine Friedensverhandlungen aufnehmen. Dann ritten zwecks 
r) Schlager, Wiener Sk. V, 166. 
2) In einem Schreiben des Grafen Leonhart von Görz an seinen Bruder 
Johann vom 2g. August 1461 teilte er ihm als «veldmär» mit, daß der König von 
Ungarn dem Erzherzog Albrecht «wol gezeugtes volkh zu rossen», 4000 Mann 
oder mehr und bei 1200 Kußknechte unter Führung des Großgrafen und des 
Rynolt geschickt habe. Auf Wunsch des Erzherzogs sei der König bereit, per¬ 
sönlich mit weiteren 10.000 Mann zu kommen. «Auch haben der Iegat und der 
khunig von Behaim rat zu menigermalen getaidinget. Nu will herzog Albrecht 
dhainer taiding ingen, dann sy sey nach allem seinen willen und die Ungarn sein 
vasst wider taiding ze thun.» Vierzehn Tage lang sei es in frid gestanden und 
die velder ügen nächst bey einem gesloss genant Laxenburg und ist von Wienn 
evnes meyl wegs.» «Her Veyt der Ohaymer und ander guet lewt schätzen, das ' 
in herezog Albrechten veld mer volkchs zu rossen sey dann herzog Ludweig 
gegen markgraf Albrechten in seinem her uberal gehabt, der Hungarn und Bayern 
veld hindangesetzt.» Orig, in H H St A.
	        
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