Full text: Aus der Zeit des österreichischen Faustrechts 1440 - 1463

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Karl Schalk. 
wul.lt, das geht aus dem Schreiben vom 7. Oktober 1462 an 
Herzog Sigismund hervor.') Sie weisen darauf hin, wie sie den 
Kaiser demütiglich gebeten hätten, seine Söldner zu «entrichten», 
damit sie «des lesens von in nicht wurden geirret». Da ihre 
Vorstellungen nicht den geringsten Erfolg hatten, ergriffen sie 
jene Maßregeln, die der Erzherzog «an der abgeschrifft, hieyn be- 
slossen,» vernehmen werde. Sie berichten von der Gefangennahme 
Ulrich Riederers und des Gravenegkers und etlicher anderer, 
ferner gestehen sie zu, daß sie sich der Nutzen und Renten der 
Stadt «underwunden» und die Stände nach Wien eingeladen 
hätten, um das Land mit des Erzherzogs Hilfe wieder in Frieden 
und Gemach zu bringen. Sie baten den Erzherzog, anderen 
Schilderungen des Sachverhaltes nicht zu glauben. Sie würden 
auch die Kurfürsten und andere verständigen, damit, wenn der 
Kaiser die Sache anders darstelle, dieselben Fürsten von ihnen 
«dester ainen pesser wissen haben» und sie «dadurch» von den 
Kurfürsten und dem Erzherzog «dester bas ausgeredt sein». Am 
7. Oktober 14622) schrieb Mertt Neidegker an Erzherzog Sieg¬ 
mund, daß der Kaiser den Söldnern 23.000 Pfd. Pfenn. schuldig 
sei. Weil sie die Summe von ihm nicht erhalten konnten, seien 
sie seine Feinde geworden, haben etliche Täber aufgefangen 
und denen von Wien großen Schaden getan. Er beruhigt 
den Erzherzog, da die Wiener ihm zugesagt hätten, daß sie, 
solange sie die Nutzen und Renten einnehmen würden, dem 
Erzherzog sein ihm zukommendes Drittel an denselben abliefern 
werden. Der Schreiber rät dem Erzherzog, sich baldigst nach 
Wien zu begeben. Aut einem beigelegten Zettel teilt er ihm mit, 
daß der Bürgermeister zugesagt habe, dem Erzherzog im Falle 
seiner Ankunft das Schloß Kahlenberg zur Verfügung zu stellen. 
r) Gleichzeitige Abschrift im HHStA.* 
2) Gleichzeitige Abschrift im HHStA.*
	        
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