Full text: Aus der Zeit des österreichischen Faustrechts 1440 - 1463

Aus der Zeit des österreichischen Faustrechts 1440—14öS. 
209 
Beilage IV zu Kapitel III. 
Kapitulation Albrechts VI., de dato Freistadt, 28. April 1461.r) 
Original-Urkunde auf Pergament im ständischen Archive (Landesarchiv) 
in Wien. Sign. A. V., Fach Nr. 14, 1461. 
Wir Albrecht von gotes gnaden ertzhertzog ze Österreich, 
ze Steyr, ze Kernden und ze Krain, grave ze Tyrol etc. bekennen 
für uns und alle unser erben offenlich mit disem brieve: Als der dur- 
leuchtigiste fürste her Jorg kunig zu Beheim etc. unser lieber herre, 
bruder und swager, die herrn ritter und knechte in Österreich 
niderhalb der Enns auf seiner lieb und der krön zu Behem 
freihait und guidein bulle zu dem rechten in seinen scherm 
genomen hat, umb die mangel und gebrechen als die nemlich hernach- 
geschriben steen, umb dieselben mangel und gebrechen uns dieselben 
lantleüt in geschrifft und auch mit mündlicher botschafft manigvall- 
ticlich ersucht haben, darinn wir unsern hohen getrewn fleis gen unserm 
herren und bruder dem Römischen kayser etc. getan haben, damit solh 
mangel und gebrechen abgetan wurden, des wir dann durch unser rete 
und machtpoten von Seinen Gnaden nie erlangen haben mügen, und 
bieten doch ye gern gesehen, das solh geprechen gewendt weren worden. 
Da wir nw erkennt haben, daz die mangel und beswernüß desselben 
unsers furstenthumbs Österreich gemert und darinn kain abtun ge¬ 
wesen, und das armen und reichen nicht gepurlich in demselben unserm 
furstenthumb Österreich ze leiden gewesen ist, dardurch dasselbs unser 
fürstenthumb zu zeruttung, Storung und verderben körnen sein mochte. 
Solher großer beswernüss halben, haben wir den obgemelten unsern 
lieben herren bruder und swager hern Jorgen kunig zu Beheim etc. 
durch uns selbs und etlich ander unser freund die fürsten im reich 
ersucht, damit sein lieb mit denselben lantleuten darob w£r daz sy sich 
zu uns hielten als zu ainem rechten natürlichen erbfursten des fursten¬ 
thumbs Österreich, so wolten wir reich und arm geistlich und werltlich, 
yeglichen in seinem stannd wesen... eren wirden und freihaitten hallten, 
als das unser voruordern die fürsten von Österreich vormals getan 
haben. Also hat sein lieb und auch die bemelten lantleüt unsers fursten¬ 
thumbs Österreich darinn angesehen, daz wir ain rechter natürlicher, 
erbfurst desselben unsers furstenthumbs Österreich seinn, und haben sich 
darumb zu uns getan und gehallten als zu irem natürlichen erbfursten 
*) Vgl. Mat. zur österr. Gesch. II, 257, Nr. CXCIX und Copeyb. 221, 
Nr. E 50. Die bezifferten einzelnen Absätze fehlen im Original. Sie sind vom 
Herausgeber der Übersichtlichkeit halber eingesetzt worden. 
Schalk, Faustrecht. 
*4
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.