210
Karl Schalk.
in solher maynung, daz wir, noch all unser erben sy mit kainerlay
newung noch beswerung furnemen sullen und wellen, und in die her¬
nach gemelten artikel und das alt herkomen des lannds aufrechtiklich
hallten, auch menigklichen geistlichen und werltlichen, in waz wesens und
stannds die seinn, dabey bleiben lassen sullen und wellen getreulich und
ungeuerlich.
1. Von erst, ob beschich, daz wir als herre und lantsfurst zu ainem
oder menigerm lantman ze sprechen hieten, so sullen wir von unserm
lantmarschall ladung auf in nemen oder von unserm gesatzten richter,
der ain geadelter lantman sey nach lantsrecht.
2. Und das recht sullen wir besetzen lassen mit herren rittern und
knechten, lantleuten in Österreich.
3. Und weihe herrn ritter und knechte aber unser gesworen rete
oder sunder diener wören, die sullen die zeit irer ayd und glübde ledig
gesagt werden, daz sy in dem rechten gesprechen mugen als gemain
landleut, als das von allter herkomen ist.
4. Hiet oder gewunne aber ain lantman oder meniger Spruch zu
uns, so sullen wir im ainen lantman in Österreich zu ainem richter
orden und setzen, und sullen das recht mit unsern reten herren rittern
und knechten, das lantleut in Österreich sein, besetzen.
5. Und weih unser rete oder sunder diener weren, die sullen die-
selb zeit irer ayd und glubde auch ledig gesagt werden, dar sy das
recht gesprechen mugen, als gemain lantleut, als von allter herkomen ist.
6. Und die regirung und besatzung des lanndes Österreich sullen
wir hallten als unser vorfaren die fürsten von Österreich das gehallten
haben, und von alter herkom ist.
7. Wir sullen und wellen auch lantmarschalh undermarschalh und
rechtsitzer auss den herrn ritter und knechten das landleut seinn in
Österreich setzen.
8. Wir wellen auch nyemand gestatten ausserhalb gewöndlicher
schub on baider tayl wissen und willen ze schieben, als das von allter
herkomen ist.
9. Und besunder sullen und wellen wir die muntz schaffen zu
hallten und darob sein durch den obersten kamrer, muntzmaister, und
hauszgenossen ze Wienn, daz die gehallten werde und iren gangk hab
nach laut der fürstlichen brief von unsern voruordern den fürsten von
Österreich darumb außgangen.
10. Und ainem yeden lantman seine lehen gnediclich leihen, so er
die an uns eruordert, wan er uns die in geschrifft gibt, und auch in
unserer cantzley bestellen damit sy nicht beswert, sunder als von alter
herkomen ist gehallten werden.
11. Wir sullen und wellen auch ainen yeden lantman in Österreich bey
seiner Verschreibung gnediclich hallten und bleiben lassen, die von uns
und unsern vordem den fürsten von Österreich außgangen seinn und