Das Land.
I. Die Finanzlage Niederösterreichs beim Tode
König Albrechts II.j
Die Finanzverwaltung der österreichischen Stammlande (Öster¬
reich unter und ob der Enns) befand sich in den Jahren 1412 bis
1436 in den Händen des Hubmeisters Berthold von Mangen,1) der
sich den Dank und die Anerkennung seiner Zeitgenossen errungen
hat. Er legte zuletzt über seine Amtsgebarung am 28. März 1436
über das Amtsjahr Weihnachten 1434 bis ebendahin 1435 Rech¬
nung ab. Nach einer kurzen Amtsführung Oswald Oberndorffers
übernahm Ulrich Eyczinger2) die Geschäfte damit, daß er alles, was
er an «beraitschaft, silber und hausrett» in den Häusern seiner
Vorgänger fand, an sich nahm und «kunig Albrecht wenig daran ge-
vallen», d. h. teilnehmen ließ.3) Da er für die Zeit vom 20. März 1437
bis zum 14. April 1440 verrechnete,4) fällt die Zusammenstellung
der «nucz und gült auch rännt des fürstenthumb Österreich, die
verrait sind worden 1438»5) in die erste Hälfte seiner Amtstätigkeit,
während die Ausweise des Erträgnisses des herzoglichen Urbars
:) Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich,
Neue Folge XV, 277 ff. und ebenda XIX (Reiträge zur niederösterreichischen
Wirtschafts- und Verwaltungsgeschichte). Inama-Sternegg, Deutsche Wirtschafts¬
geschichte III/l, 437, Beilage VII.
2) Die Orthographie: Ey_czrnjrer findet sich fast in allen zeitgenössischen
Quellen und auf einem der Siegel Ulrichs (Uhlirz in Q G St W. II/2, Index.)
3) Notizenblatt der Wiener Akademie VII, 232. Ulrich Eitzinger
gehörte dem österreichischen Herrenstande an. Bei Aufzählung der Mitglieder
des österreichischen Hochadels nennt Aeneas Sylvius (Ann. Vind. ed. Kollar II, 14)
als erste die comites Schauinburgenses et Magdeburgenses, dann opibus superare
ereduntur: Valsenses (Wallseer), de Liechtenstein, de Buchaim; nec parvum
liabent nomen Pottendorffii, Starheinbergenses, Ebersdorffii, Egkersau, Hohenbergii,
Folkenstorffii et aliquamplures. Eizingeri, licet novissimi sint, potentia tarnen
liodie et auctoritate inter primos habentur. In Oberösterreich gibt es mehrere
Orte des Namens: Eitzing.
4) Mat. z. öst. G., heraugegeben von Chmel, I/2, 91, Nr. 91.
3) Ebenda I, 88 ff.