Full text: Aus der Zeit des österreichischen Faustrechts 1440 - 1463

Aus der Zeit des österreichischen Fduslrechts 1440—1463. 
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des Aufstandes. Holtzers Flucht. 
der Bericht Ebendorffers, Pez II, 969. Alle diese Darstellungen 
sind hier in der Folge in vier Reihen untergebracht, indem der 
Bericht Ebendorffers den beiden ausführlicheren des Anonymus 
und Beheims einfach angeschlossen wurde. 
Hofbibliothek. 
Cod. Nr. 7596. 
«Item darnach am sambstag 
[9. April] sind 400 un vil myner 
oder mer umb 7 auf den tag zw 
Wyen eingeriten, wol angelegt und 
mit auffgepogen armboten. Und als 
sy an das [tor] körnen sein, hat 
man sy nyt einlassen wellen. Da 
haben sy ain nach dem burger- 
maister geschickt, der zu ross selbs 
zum tor körnen ist und dy hoff- 
leut mit im eingebracht auff den 
Hoff.1) 
l) Hinsichtlich der Anzahl der von 
der kaiserlichen Partei nach Wien vor- 
ausgeschickten Reiter (hoffleut) stimmen 
die Berichte A und C überein, bezüg¬ 
lich des Tages (9. April) auch D. Starke 
Abweichungen sind dagegen in Hin¬ 
blick auf Holtzers Haltung zu vermer¬ 
ken. Nach A «bringt» er die kaiser¬ 
lichen Reiter selbst herein, wobei aller¬ 
dings die Wendung «pracht in die statt Wienn der Holtzer 400 mann» usw. 
auch im Sinne bloßen Hereinlassens gedeutet werden könnte. Bei solchen All¬ 
gemeinheiten bleiben nun allerdings die übrigen Berichte über Holtzers Verhalten 
nicht stehen; nach B scheint er die Kaiserlichen in Begleitung von etwa 50 Wie¬ 
ner Bürgern zu erwarten und läßt sie erst nach Verhandlungen ein. Nach C 
muß Holzer erst geholt werden und kommt zu Roß angeritten. Doch verfügt 
auch er hier den Einlaß. D, der schon rückblickend berichtet, faßt alles zu¬ 
sammen; nach ihm lassen Holzer und seine Mitverschvvorenen die Reiter ein. 
Nach A, B und C ist deren nächstes Ziel der Hof (Hoff, Haf, Hove). Nur A 
meldet den Ritter Augustin als Befehlshaber der Abteilung (über ihm siehe unten), 
A und D als Einlaßtor gleich anfangs das Stubentor; A und C auch gegen Ende 
«und solten wider aus sein gezogen durch Stubentor». Das gestattet den Schluß, 
daß die kaiserlichen Streitkräfte unter Baumkirchner und Grafenecker im Osten 
der Stadt aufgestellt waren und dort den Ausgang des ersten Angriffs erwar¬ 
teten. (L.) 
Wolfgang- von Steier. 
«Sabbato sancto [9. April] vi- 
delicet in vigilia Paschae mane in- 
greditur a parte Ungariae civitatem 
per portam Stubarum exercitus 
copiosus equestris bene armatus, 600 
viri, communitati civitatis ignotus 
et insperatus dispositione tarnen 
magistri civium Wolfgangi Holzer 
et complicum suorum, advocatus 
et immissus, ut auxilio illorum 
capiatur dux Albertus et tra- 
datur in manus Caesaris om- 
nesque potiores de consilio et 
communitate civitatis, qui pro 
parte ducis essent [die erzherzog¬ 
liche Partei: Schönperger, Kirch- 
haimer, Krempel, Starch, Liephart, 
Haug und andere], gladiis inimi- 
corum interirent. Sic enim in 
secreto omnia disposuerat dictus
	        
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