348
Karl Schalk.
Anonymus und Ebendorffer. ' Bcheim und Ebendorffcr.
| sprachen: ,Sy weiten dy ding und
sach wissen, wy ez zugieng.“ Der
Holczer beschied sy der mer und
sagt in, wy den Sachen wer: an
Die mfir körnen an j ainem zedel het er daz, der Öden¬
den herzogen, wie der Holtzer hiett aker in dy lass. Disez gemurmel
pracht in die stat als auf 400 pferdt, und der schal vom Haf biz in dy
sein veintJ) und Sein Genad solt vest erhal.2)
gedenkhen was ze tün war. Der 1
herzog sprach: ,Ist das er sich
wird slahen für uns, so sey wir :
übl fürgesehen, wenn wir den ersten 1
tag weder essen noch trinkhenhynn |
haben. Wir haben auch kainerlay j
wer, das wir uns geredten möchten.
Nu hab ich dem Holczer wol ge-
trawt und hiett nicht gedacht, das
er mich solt geben auf die fleisch-
pankch, doch will ich hewt sterben, ,
ee wenn ich y.emants gefangen sein I
will, rat nu was ze tün sey.‘ Darauf '
antwurtt Seinen Genaden her Rein- j
precht von Ebersdorff und sprach: !
,Genädiger herr, ich wais, das die |
gemain frumb ist und wird nicht
ubl tün an Ewrn Genaden, schickt |
pald und lasst ansiahen an die j
glocken zw Sand Michel und lasst
schrein in der gassen an das volkh
auf Ewer Genaden und ir leib und j
guett, die Ewern Gnaden veint seint, j
das sy Ewern Gnaden hilff und |
peistand tün. Das also geschach |
aber das maisf volkh leuf zu dem
purgermaister, wenn nyemant wesst
wie die sach zugie denn die, so im
anfankch dabei waren gewesen.
Als sich das nun alles vergie, sennt Nun schickt der herzog
der fürst sein rett zu dem purger- j seiner ret wal 4, dy auf der stet
maister an den Hoff und liess in auss der vestung hinriten: der von
zu red setzen, warumb er das volkh, 1 Hohenberg, her Steffan der
t) D. h. «es seien Feinde» oder «seine Feinde» von später auch.
2) Vgl. die Ausführungen auf S. 349, NB.