Aus der Zeit des österreichischen Faustrechts 1440-1463.
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hor.sam sein, wenn er der taiding nicht wer nachkomen. Er sagt
auch dabei der gemain und den purgern und mant sy, das sy
undereinander ainig wern und treulich rieten, das paid fürsten
und herren mit einander geaint würden, wann geschäch des nicht,
so würd noch vil grosser übl daraus gen. Wenn das pluet ver
giessen, so heut an in geschäch, war ein kleins übl, aber es
wird noch vil pluets werden vergossen, das man lange jar davon
würd sagen. Und enphalich darauf sein seel Gott dem Allmech-
tigen und reckht hin seinen hals zu dem swert.
Desgeleichen tetn auch die andern zwen, und also würden
die aus des herzogen gewaltsam gericht. Als es nu kom an den
purgermaister, der gedacht, man würd im auch das swert wider-
gen lassen. Do warf der züchtiger vor im nyder ain prett.') Der
purgermaister sprach: ,Wie mainstu das?“ Der züchtiger antwürt:
r) Beheim, 256: «Alz inan dy sechs enthaubtet [nach dem Anonymus: Augustin,
Reicholf, Ziegelhäuser, Purkhauser und Hallerpeck, krä-
mer, also nur 5!, dazu kommt aber noch Odenacker]
da giens auch an den Halczer.
Also vand man an disem orte
alles, daz da gehörte
zu disem tad un dem virtailn.
Van schrägen, messern, haken, seiln,
» waz alles da beraitet gar.
Der haher zah den Halczer dar
und warff in auff den schrägen.
Da er sah, daz man an in walt
und daz er den tat leiden salt,
da sprach er: ,Dise grossen nat
und auch den schendiglichen tat [Tod],
den auch mein leichnam hy duldet,
den han ich wal verschuldet
an dem kaiser, meim rechten hern,
den ich dann het vertriben gern,
werleich an dem herzagen nicht.*
Nauch [nach] diser red ward er geriht.
Mit lästerlicher sehende
nain sein gewalt ain ende.
Zu vir virtailn tailten sy in
und hingen in für vir tar hin.
Sein haubet auff die mauren wart
gesteckt nach haidenischer art.
Sy teten alz sy seine,
ir art wart da wal scheine.
Sy haben ym gelanet recht,
alz der teufel tat seinem knecht;