Aus der Zeit des österreichischen Faustrechts 1440—1463.
27
das die bey dem haws Österreich sullen beleihen und gehalden
und davon nicht emphrombt werden».1) Am 14. Juni wenden sich
die Stände neuerdings mit der Bitte an den König um Befriedi¬
gung der Söldner. «Item der Eyczinger maint auch nicht herze-
komen, es sey denn sein haus ee geraumbt, als der von Newn-
haus maint, da mag Ewr Genad wol auf gedenken.»2) Darauf
antwortet der König «das zu der zeit, do derselben soldner etlich
umb irn sold absagten und auch die andern nicht lenger peiten noch
verziehen wolten, und aber von renten und gulten des lands sovil nicht
vorhanden, was auch andern enden als ubring nicht aufpracht
noch bestellet mocht werden, das dieselben soldner davon ent¬
richt wurden, haben wir nach rat unserer rete des lands Öster¬
reich und anderer, die wir her gen Wienn schicken, den obge-
melten soldnern anstat unsers vettern kunig Lasslas als ain Vor¬
mund geltschuldbrief gegeben umb ir vodrung, damit beschedigung
und angriff des lands underchomen und daczwischen gedacht
wurde, wie dieselben soldner entricht wurden und lant und leut
hinfür in frid beleihen mochten». Er habe die Landschaft nach
Wien berufen, um ihr von den getroffenen Massregeln Mitteilung
zu machen, «aber die namhaftigen lantleut» kamen zu dem I age
nicht, der deshalb nicht abgehalten werden konnte. Deshalb habe
er sein «geschrifft» dem tagenden Landtag vorgelegt und einge¬
willigt, «ain anlehen zu tun». «Und das wir darumb und auch
umb die andern sumen, die wir vor dargeliehen haben mit klainad
und Silbergeschirr versorgnus begerten, daselben haben wir uns
nicht anders dan zum pesten fürgenomen und gedachten füglicher
zu sein solh varund gut verkümert ze werden, dann ob man
gesloss, nutz und gult des lands darumb verkümern solt,
wan jerlich damit vil hindangehen müste, das durch unser fürne-
men erspart und des landes merer nutz und notdurft damit ge-
fürdert werden mochte. Sindemalen aber derselb weg umb klainat
und Silbergeschirr die landlewt nicht fügsam bedunket, so sein
wir noch willig ze fürdrung des lands der soldner-geltschuld, die
auf 40.000 gülden oder mer pringen wirdet, auszerichten . .. doch
also, das wir umb solh entrichtnuss der soldner und auch umb
die summ, so wir vor dargelihen haben, die bey 3o.ooo gülden
pringet, nach notdurften versorgt werden, wan wir mainen, das
1) 904—905, Nr. XXVIII.
2) 927—928, Nr. XXXI.