Aus der Zeit des österreichischen Faustrechts 1440—14öS.
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Allerheiligentumbkirchen zu Sund Steffan und des rats»
und zwei andere des Rates die auf Ansuchen durchgeführte
Überprüfung einer Verlassenschafts- und Gerhabschaftsrechnung,
die sie im Aufträge des Rates durchgeführt haben.
Im Jahre 1441 berichtet Niclas Teschler als Kämmerer in
der Rechnung dieses Jahres:') «So hab ich Niclas Teschler ver-
zert, da ich mit den söldnern für Grub pin geritten selb-
achter 6 Pfd. Pfenn.» Im Kriege der Böhmen gegen Österreich
1458 schickten die Wiener am 11. August2) ihr Volk, «des haupt-
man was Niklas Teschler». Im Jahre 1452 begleitete er den König
Friedrich zur Kaiserkrönung nach Rom. «Pier Niclas Teschler
hat ain weisses ros gestellt, als er von Rom ist körnen, das
ist hie gestanden pei 6 wochen und hat verzert mit allen dingen
10 Schill. Pfenn.» berichtet die Kammeramtsrechnung von 1452.3)
Niclas Teschler gehörte bekanntlich auch zur Viererdeputation von
Wiener Bürgern, die sich König Ladislaus 1453 für die Krönungs¬
fahrt nach Prag zusammenstellte, auch nahm er am Landtage^,
zu Korneuburg am 18. September 14534) teil, auf dem Graf Ulrich
von Cilli als Regent Österreichs gestürzt wurde. Am 5. Oktober-)
desselben Jahres war er mit Oswald Reicholf in der Burg in Wien,
als Graf Ulrich zur Flucht gezwungen wurde. Trotzdem gehörte
er nicht zur Partei Eytzingers, der vielmehr seinen Sturz als
Bürgermeister am 3i. Oktober 1457 herbeiführte. Er war ein
Anhänger des Landesfürsten. (AL, Ha nsgraf erhielt er am
26. Jänner 1452^) von Ulrich Eytzinger, obersten Hauptmann und
den Verwesern in Österreich den Befehl, «wa er oder sein diener
auf Ungrische /weine kem, die in das land oder daraus werden
gefürt, dalj sie die angeends zu handen nemen und damit
hanndeln nach der hanns gerechtikait». Damit ist zu ver¬
gleichen die schon besprochene Beschwerde des Bischofs Johann
von Olmütz vom 15. Jänner 1453?| Am 28. April 14607) wurde
*) Schlager, Wiener Sk V, 146.
2) A/ion. Rauch, 33.
3) Schlager, Wiener Sk. V, 153.
4) /An. Vind II, i38o und i38i, Nr. CXIV.
sy L. c. 1385-1389, Nr. CXLVI.
b) IjuGStW. II/2, 335, Nr. 3457.
,'T) QuGStW. 1/8, 60, Nr. 15772 - Reg. Frid. von Chmel, Nr. 3804 = Lich-
nowsky VII, 36i. [Wiener] Numisin. Zeitschr. XII Münzfuß der Wiener
Pfennige 1424—1480, siehe auch 86 ff. Archiv f. K. ö. G. I/5, }). 59 Aus der