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Full text: Aus der Zeit des österreichischen Faustrechts 1440 - 1463

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Karl Schalk. 
aber sein hawsfraw oder ander mochten erben zu dem gut sein, 
als sich das mit recht wol erfinden wirt. Do sprach der Holn- 
brunner: ,Maister Hanns tat im daran ungütlich, und hoffet, daz 
sich daz in warhait zu im nymer solt erfinden, wann er solhs 
von menigklich unbeczigen beliben were und hiet auch das umb 
in, noch nyemant verschult und pat darauf, man solt an solhem 
ain misvallen haben und sovil darczutun, als wir Ewrn küniglichen 
Gnaden, gemainer stat, uns und im des schuldig were1. Darnach 
sprach maister Hanns Kirchaim: ,Der statschreiber (Ulrich 
Hirssauer, der Schwager Holnbrunners) wer auch albeg wider in 
und hiet im sein sach verkert, die im von dem rat erkant wer 
zu recht.' Do fragt in der statschreiber, ,Er solt im offen vor 
den herren des rats, was im zu recht erkannt wer, daz er im 
verkert solt haben, wann er im daran unrecht und ungüttlich 
tete1. Des chund im maister Hanns nicht sagen. Do redt "der 
stadtschreiber: ,Maister Hanns tete im an solcher zieht, die 
seinen aid, ere und gelimphen berürten ungütlich und hofft auch, 
daz er das zu im nymer pringen möcht.1 Also redt er darnach 
gegen dem Pötlen auch: ,Er solt im nicht an dem rechten 
siezen, wenn der pawr (einer der Erbansprecher) wer sein hold.1 
Der pawr ist ains andern hold. Also redt man mit maister 
Hannsen Kirchaim, er solt solher unpillicher wurt geraten, des 
er aber nicht volgen wolt und redt den an ir ere und gelimphen 
als vor (früher) und pat, wir solten in haben als unsern mitburger. 
Also hiessen wir in hinaustreten. Und [er] was ler.ger dann ain 
halbe stund vor der tür. Wir hieten nicht gerächt, daz er schon 
wegk wer gangen. Des er aber nicht tete und wolt ie ain ant- 
wurt haben. Also sagt man im, er hiet vormaln vor dem rate 
auch vil unpillicher wort geredt, darumb man denn dem rector 
auch klagt hiet. Nu redt er jeezt aber unsern ratgenossen an 
ir ere und gelimphen und hat darin nicht geschont Ewer künig¬ 
lichen Gnaden anwalt, der andern ambtleut und des rats, darumb 
solt er still steen und in den turn geen. Daz ist in der 
zwelften stund geschehen. Also hat man in gehalten in erberr 
vänkchnuss und sein wol phiegen mit vischen, andern guten 
essen und wein. Darnach hat der rector lassen begern zwischen 
sechsen und syben, man sull im maister Hannsen Kirchaim zu 
der schul handen antwurten. Darczu man geantwurt hat: ,Maister 
Hanns sei gefangen als ain mitburger umb sein Verhandlung, man
	        
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