Full text: Aus der Zeit des österreichischen Faustrechts 1440 - 1463

Aus der Zeit des österreichischen Faustrechts 1440—146a. 
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Bürgern zu Wien für den 23. April 1459 gefordert, ihm «hundert 
ze rossen und acht wegen» zu schicken. Darauf erschienen Thoman 
Swarcz, Andre Schönprugker, Jacob Gsmechl, Ratsgeschworne, 
Meister Ulreich Griessenpekh und Valentin Liepharter, Bürger zu 
Wien, vor ihm und legten die Bitte vor, «sie derselben eeraisip-en 
und wggen ditsmals zu vertragen», wogegen sie sich bereit er¬ 
klären, zu der Krönung [Kaiser Friedrichs zum König von Ungarn]“) 
nach ihrem Vermögen Mannschaft zu schicken. In seiner Zuschrift 
vom 20. April 1459 an die Stadt bestand aber der Kaiser auf 
seiner Forderung. 
Am 29. April 14632) befiehlt Erzherzog Albrecht VI. dem 
Bürgermeister und Rat zu Wien, seinem Münzmeister Valen¬ 
tinen Liepphart 100 Pfd. Pfenn. 3 Helblinge, die er ihm von 
den Weihnachten des i462tc" Jahres «an seiner raittung von den 
nuczen und renten der Tunaprugken» auch daselbst schuldet; 
gegen Quittung auszuzahlen. Als Erzherzog Albrecht seinem 
Kanzler Stephan von Flochenwerck das Siegel entzog, weil er 
am Landtag zu Tulln das Einigungswerk stören wollte, sandte 
der entlassene Kanzler im Jahre 1463 als Rache einen Kaplan 
nach Wien, um durch Intrigen den Erzherzog mit seinen Wiener 
Anhängern zu entzweien. «Der (der Kaplan) was am ersten körnen 
zw dem Liepharten,3) die zeit münsmaister. Darnach zw andren, 
zw Schonprucker und hett in gesagt, wie der Römisch kaiser 
und herzog Albrecht, sein prueder mit einander verricht weren. 
Sblh bericht auswendig ir (der Wiener) wer beschechen, darumb 
sy aut die fleischpankh gehen würden und er, wenn Sand Merten¬ 
tag (11. November) körn, würd sölh pluetvergiessen in der statt 
Wienn geschechen, das vor nye wer erhört worden. Darnach war 
er gangen zw dem Schonpruckner, dem hatt er auch geantwürt 
ainen gelaubbrief und im die maynung [ge]sagt darauf als dem 
*) Friedrich wurde 1459 *am suntag vor Letare in der vassten» (4. März) 
von der Gegenpartei des Matthias Corvinus zum Könige von Ungarn erwählt. 
Anon. Rauch, 38. 
-) Qu G St W 11)3, 75, Nr. 4048. Von Liephart als Münzmeister rühren die 
bekannten W II L Pfennige her. Liephart war zuerst Münzmeister Erzherzog 
Albrechts 1463, dann später des Kaisers bis 1473, Luschin, Jahrbuch d. V. f. 
Landesk. Nr. XV, XVI, 33o. Er war Besitzer des Hauses C.-Nr. 434 in der 
(tfenlochgasse Nr. 9, heute Kleeblattgasse; Camesina, 1. c. LXXIX: «Valtin 
Liephart, munsmeister 1455.»_ Diese Zahl ist irrtümlich. 
3) Anon. Rauch, 122. 
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