Full text: Aus der Zeit des österreichischen Faustrechts 1440 - 1463

Aus der Zeit des österreichischen Faustrechts 1440—1463. 
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die auch den Meuchelmörd zu den politisch erlaubten Machtmitteln 
rechneten und in Wettbewerb urr^ die alleinige Ausbeutung eines 
JahreszahT 1335) verpfändete Herzog Albrecht dem Ulrich Eyczinger, seinem 
Ilauptmann zu Eggenburg und^Znaim, und dessen Schwester Margareth der 
Ludmanstorfferin und deren Sohn Oswald Ludmanstorffer für bar geliehene 2000 
Goldgulden und 4500 Pfd. Wien. Pfenn., «die si uns zu unsern notdurften durch 
unser fleißigen bet willen berait gelihen habent», folgende Güter: 1. Sein Schloß 
Freinstein ob Ybs auf der Donau (44) mit Zugehör, «es sein pfenninggült, 
getraidgült, item das Iantgericht vnd wil[t]pen; 2. Herrschaft und Landgericht 
Pey 1 enstein bei St. Leonhard im Forst (47) mit Zugehör. Von diesen Nutzen 
und Gütern sollen ihnen oder wer die Feste innehat, 80 Pfd. Pfenn. als*Burghut 
gefallen, «item der vischdienst under dem haws, hew, wismad und prennholz, so 
vormalen ain phleger daselbs gehabt hat, item der wiltpann und das gericht, als 
vere das zu der genanten unser vesten Freinstain gehört». 3. Die Feste 
Sewsenburg (48) mitsamt der Vogtey zu Wels mit den dazu gehörigen Nutzen 
und Gülten, von denen zur Pflege von Seusenburg 80 Pfd. Pfenn. als Burghut 
fallen sollen («item der wiltpan und der vischdinst auf der Alben, item das wismad 
und hew, das insigelgelt, kleine wandel und zustent, als das alles vormallen ainem 
phleger und vogt daselbs gevallen ist». 4. Feste und Herrschaft Puchaim (46) 
mit den dazu gehörigen Gerichten, Vogteyen und Gülten, als: Burghut für den 
Pfleger 32 Pfd. Pfenn. «item der pawhoff mit dem wismad und ekhern, item der 
vischdinst und wiltpan, als das vormallen ain phleger da gehabt hat». 5. Die 
Feste Frankenburg (45) mit Zugehör, als Burghut für den Pfleger 100 Pfd. Pfenn. 
«darzu der pauhof daselbs mit seiner zugehörung, item der vischdinst, den vor¬ 
malen ain phleger da gehabt hat, item 52 mezen körn und 36 mezen habern und 
darzu all ander zustend, die vormallen ainem phleger gevallen sind, ausgenom¬ 
men des ambts, das vormallen ain phleger daselbs gehandelt hat, das 
nu hinfur unser ambtlewt von unsern wegen handeln stillen». Die 
nötigen Bauten und Ausbesserungen sollen mit den herzoglichen Amtleuten be¬ 
sprochen und von den über den Betrag der Burghut hinaus einkommenden Renten 
bestritten werden, jedoch mit herzoglicher Genehmigung. Das übrige Geld soll 
von den Amtleuten zur 1 ilgung der Pfandsumme verwendet und die jährliche 
Rechnung dem Herzog gelegt werden. Haben die Pfandinhaber aber bedeutendere 
Auslagen «von besichtung wegen der obgen. gslosser oder von inpringung wegen 
der nucz und rent, die darzu gehören», sollen sie ihnen von den Amtleuten ersetzt 
und in die Rechnung gebracht werden. «Auch ist berett worden, ob an den obgen. 
geslossen und herscheften an ainem oder menigern von aigen fevvr oder von kriegs 
wegen oder von welherlay Sachen das wer icht schaden gescheh und sy doch von 
demselben geschloss, an dem der schaden geschieh, von ir selbs Sachen kain angriff 
wider landsrecht getan hieten, das sol in und iren eriben gen und und unsern eri- 
ben kainen schaden bringen in kain weg ungeverleich». Die Festen müssen dem Her¬ 
zoge auf seine Kosten stets offen stehen. (Zur Seite steht: «Ist nur zu gedechtnuss.») 
Lbendorffer bezweifelt an obiger Stelle, daß Eytzinger, wenn er Landes¬ 
güter als Pfandgläubiger verwaltete, die Erträgnisse derselben auch tatsächlich 
von den Pfandschulden abzog, wie er es als redlicher Gläubiger hätte tun sollen, 
wenn er «superabundantia super impensis defalcavit». 
Die Gemahlin Ulrich Eyczingers hieß Barbara, genannt in einer Urkunde 
von 1452, Qu G St W. I/7, 315, Nr. 15334, und als Witwe im Jahre 1466 Frau
	        
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