Full text: Aus der Zeit des österreichischen Faustrechts 1440 - 1463

Übersicht über die Staats- (Landes-) Domänen in 
Nieder-und OberösterreichunterHerzogAlbrechtV. 
(als Kaiser II.) vor seiner Wahl zum König von 
Böhmen und Ungarn und zum deutschen König 
(vor 1437)/J 
In den Kämpfen zwischen Herzog- Leopold und Ernst im 
Jahre 1408 stand Reinprecht von Wallsee, oberster Haupt¬ 
mann des Landes ob der Enns, auf Seite des Herzogs Ernst. Im 
Jänner 1409 befindet er sich mit Herzog Ernst zu Ebenfurt; beide 
treten mit 2 3 Herren in die von K. Siegmund gestiftete Gesell¬ 
schaft mit dem Drachen am 16. Februar 1409. 
Im Jahre 1411 brachten es Reinprecht von Wallsee und 
Leopold von Eckartsau zuwege, daß Schloß Starchemberg- ihnen 
und Herzog Albrecht, der wegen der Seuche von Wien dahin ge¬ 
bracht ward, übergeben wurde (Lichnowsky V, 139). Dann schaffte 
man Herzog Albrecht nach Eggenburg (Top. Niederösterr. II/11, 
491). Am 3. Juni 1411 verschied Herzog Leopold. Herzog Ernst 
warnte die Stadt Stein, sich Herzog. Albrecht zu unterwerfen und 
dessen Pfleger zu gehorchen. Am 6. Juni 1411 kam Herzog Albrecht 
nach Wien. Reinprecht von Wallsee wurde oberster Hofmeister. 
Herzog Ernst hatte aber solchen Haß auf ihn, seinen früheren 
Gehilfen gegen Herzog Leopold, geworfen, daß er wohl nicht 
ganz ohne Habgier dessen Güter in Steiermark befehden ließ. 
Daselbst besaß Reinprecht viele und ansehnliche Domänen, teils 
zu Lehen, teils als Pfandschaften. Ihn nahm sich später 
Eytzinger zum Muster. 
Am 3o. Oktober wurde Herzog Albrecht V. von der Vormund¬ 
schaft gänzlich frei gemäß allem früheren Abkommen, wodurch 
die Dauer der Minderjährigkeit bis 24. April 1411 festgesetzt 
wurde, nach dem gemeinen Landrecht in Österreich, wel-
	        
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