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Karl Schalk.
Schäden für das unglückliche österreichische Land, das die
Ungarn ausbrannten, die Mährer ausplünderten, die Polen ver¬
wüsteten und, was das Betrübendste ist, eigene «Landeskinder als
Räuber zerpflückten und knechteten». Diese der gepreßten Seele
eines österreichischen Patrioten, des Pfarrers und Geschichts¬
schreibers Ebendorffer sich entringenden Worte würden verdie¬
nen, an die Spitze der Erzählung der Ereignisse gestellt zu werden.
So wollen wir denn auch an seiner Hand einen Überblick
über die kriegerischen Ereignisse zu gewinnen suchen, von denen
uns Ebendorffer in seinem vierten und fünften Buche die meisten
Einzelnachrichten bringt, die er als ein echter Chronist in einzel¬
nen Episoden, zum Teile undatiert, lose aneinandergereiht, erzählt.
Den Schlüssel zum Verständnisse und die Grundlage für eine
pragmatische Darstellung bietet uns jedoch die Auffassung ‘) der
auf dem Wiener Landtage versammelten vier Stände (nach der
Sprache der damaligen Landtagsverhandlungen «Parteien»), die am
(3o. November i440jzusammengetreten waren: «Von dem Zuspruch
und angriff wegen, so von Ungern, Beheim und Merhern
in das land Österreich beschehend, ist beredt, das sein k.
Gnad durch schreiben und potschaften oder wie das Seinen
Gnaden am besten fugt und gevellicleich sein wirdet, in dieselben
land zu den landlewten tet, das frid und teg an gelegen stet der
gemerkt gesetzt und gemacht wurden, daselbs dann versucht
und damit ausgetragen wurde, also ob yemäntz derselben lant-
lewt von Ungern, Behem und Merhern her in das land von
weilend kunig Albrechten seligen oder in andere weg hiet zu
sprechen, umb was Sachen das wer. das dann fürderlich recht
gegen dem geantwurtet oder hincz dem man zu klagen hiett,
getan wurde ...»
In der Tat kam ein solcher friedlicher Vergleich, allerdings
nach trüben Erfahrungen erst im Jahre 1448 mit den Prälaten
und Grafen des Reiches zu Ungarn und den Prälaten und Grafen
von Mähren zustande.2) Die niederösterr.-oberösterr. Stände faßten
aber schon 1440 ein Zusammentreten mit dem tatsächlichen Inhaber
der Macht, den ungarischen Ständen, ins Auge und nicht mit der
Königinwitwe Elisabeth.
*) An. Vinci, ed. Kollar 862 u. 863, Nr. X, Al. 8.
2) An. Vind. II, i36i —1363, Nr. CXLII. Mit Mähren war es schon am
28. März 1446 zu einem Frieden gekommen. L. c. II, i23i ff., Nr. CXIV.
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