Full text: Aus der Zeit des österreichischen Faustrechts 1440 - 1463

Karl Schalk. 
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Rozgonyis, die den Menschen Schaden und Tod brachten. Schon 
begann Mangel in der Stadt zu herrschen, als ungewöhnliche 
Kälte den Belagerern fast alles Zugvieh raubte und sie selbst zur 
Kampfunfähigkeit schwächte, viele wurden auch gefangen in die 
Stadt gebracht. Deshalb gab Wladislaw die Belagerung im Jahre 
1440 auf; ihn krönte der Erzbischof von Gran ebenfalls, nachdem 
er mit Gewalt dazu gezwungen wurde, mit einer Ersatzkrone des 
heil. Stephan in Stuhlweißenburg.1) 
Nach einem Schreiben des K. Friedrich IV. an die Stadt 
Wien vom 19. Februar 144H) überfielen die Leute des ungarischen 
Palatins Ladislaus de Gara in Theben an der March die Grenz¬ 
gebiete Niederösterreichs sogar zu der Zeit, als der Palatin am 
königlichen Hoflager in Wiener-Neustadt weilte. Sie «erhebten 
sich von Teben und fügten sich gen Vischamünd (Fischamend) 
und hebten den markt und die dörfer daselbsam auf und thaten 
großen schaden mit raub, prant und töttung der leutt und führten 
auch die leutt und ir gut von dann». Zur Sicherung des Schlosses 
Hainburg ersucht der König die Stadt Wien, eilig 100 Fußknechte 
zu senden. Den Palatin Gara ließ Friedrich gefangen nehmen. Da 
dieser aber ein Anhänger der Königin Elisabeth3) war, erwirkte 
deren Bitte beim römischen König, daß er ihren «freund Lassla Ban 
seiner venknuss welle ledig schaffen; . . würdet er nicht kürzlich 
ledig, so erstent ihr und ihrem Sohne Ladislaus verderblich und 
unwiderpringlich schaden. Wirdet aber derselb Lassla» durch sie 
und ihren Fleiß oder um ihrer Bitte willen ledig, so erhoffe sie 
einen guten Erfolg ihrer Angelegenheit, da «der von Polen (König 
Wladislaw) des Lassla Ban gsloss zemaist hat in seinen handen 
und besorglich nur 4 oder 5 sloss, die dem Lassla Ban noch 
warttund sind, auch in kurz verlorn müssen werden». Das Schick¬ 
sal der Stadt Preßburg war ein Gegenstand steter Sorge der 
Wiener, und als K. Friedrich einer Wiener Deputation gegenüber 
1) Siehe die Memoiren der Kottanerin, herausgegeben von Endlicher, 
Gustav Freitag in Bilder aus der deutschen Vergangenheit, 
2) QuGStW. II/2, 190, Nr. 2773. 
3) Protokoll der mehrere Tage währenden Verhandlungen zur Zeit des am 
4. Juni 1441 eröffneten Wiener Gandtages An. Vind. II, 915 — 927, Nr. XXX. Elisa¬ 
beth wohnte damals im Praghause in Wien, Schimmer, Häuserchronik 343, 
das später Eigentum des Bruders K. Friedrichs, des Herzogs (später Erzherzogs) 
Albrecht VI. wurde.
	        
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