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das nicht, dem Lehrtexte zur Illustration zu dienen hat, vielmehr die Quelle ist,
aus welcher der Schüler alles Wissen unmittelbar schöpft, wobei der Lehrtext nur
die klare Formulierung und die Ordnung der gewonnenen Kenntnisse erleichtert.
Das Kartenlesen und das Kartenzeichnen sind daher ein Hauptpunkt der Instructionen,
von welchen auch eine Anregung zu erhoffen ist für die entsprechende Fortbildung
der kartographischen Lehrmittel. Überdies war Stellung und Behandlung der mathe¬
matischen Geographie näher zu beleuchten.
Hinsichtlich der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer
hätte es für die Hauptpunkte vielleicht genügt auf die erst vor wenigen Jahren
hinausgegebenen Instructionen für den Unterricht an den Realschulen zu verweisen;
doch schien es mit Rücksicht auf die etwas verschiedene Stellung dieser Disciplinen
im Gymnasium und auf das geringere Stundenausmaß für dieselben gerathener
eigens zu erörtern, auf welchen Wegen sich hier die Ziele am sichersten
erreichen lassen.
So kam es insbesondere bezüglich der Mathematik darauf an, aus dem
bereits übermäßig angeschwollenen Lehrstoffe auszuscheiden und aus dem fortwährend
zudrängenden abzuwehren, was für den Zweck des Gymnasiums nicht nothwendig
ist, wie groß auch das Interesse dieser Dinge für die Wissenschaft sein mag. Nicht
die Masse, sondern die Klarheit der Begriffe und der bestimmte und strenge
Zusammenhang derselben machen diese Disciplin für das Gymnasium wertvoll, daher
war darauf zu dringen, dass, zumal in den Anfangsgründen, der Unterricht nach
der höchsten Einfachheit und Anschaulichkeit strebe, dass alles Unwesentliche ausge¬
schieden, das Wesentliche aber desto gründlicher behandelt werde.
Im naturgeschichtlichen Unterrichte liegt infolge der unendlichen Detail¬
forschung einerseits und der Aufstellung umfassender Theorien andererseits, deren
Andringen die Lehrbücher nicht immer von sich abzuwehren vermochten, die Gefahr
nahe, dass Umfang des Stoffes und Standpunkt der Behandlung über das Gymnasium
hinausstrebe und dass dieser Gegenstand, statt an seinem Theile zur harmonischen
Entwickelung der Jugend mitzuwirken, zu unfruchtbarer und unerträglicher Belastung
des Gedächtnisses und zu Überspannung führe. Es waren also mit Bestimmtheit die
Grenzen zu ziehen und die Wege zu weisen, um diesem für die allseitige Ausbildung
geradezu unersetzlichen Lehrgegenstande den Charakter einer Gymnasialdisciplin
zu wahren.
Für den Unterricht in der Physik hatten sich die Instructionen vom
Jahre 1849 in allgemeinen Umrissen gehalten; es erschien zweckmäßig die Sache
näher auszuführen, um einerseits für die untere Stufe die Anknüpfung an die
Beobachtung zu betonen, für die obere Stufe andererseits Fingerzeige zu geben,
wie auch schwierigere Partien mit Aussicht auf günstigen Erfolg behandelt werden
können, ohne dass der Unterricht die ihm gezogenen Grenzen überschreitet.