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Jeder ist mit jedem bekannt, spricht mit ihm, arbeitet
mit ihm an einem gemeinsamen Ziel, und alle sind sich
der Ähnlichkeit untereinander bewußt. Man kann einerseits
von "face-to-face-relations" sprechen und findet anderer=
seits das für "Primärgruppen" charakteristische "Wir-Gefühl",
wie es sich in der Art des gemeinsamen Denkens und Handelns
und durch das unter den Gruppenmitgliedern herrschende
Einvernehmen und Vertrauen dokumentiert.2-7) Dieses "Wir-Gefühl"
wird noch durch ein gewisses Kollektivbewußtsein gestärkt,
das sich durch einen gemeinsamen Gruppennamen, durch
gruppeneigene Symbole (Gruppenbuch, Gruppenwimpel)
und Aktivitäten nach außen hin (Dreikönigsaktion,
JS - Treffen) manifestiert.
Mit diesen Feststellungen wurden aber bereits einige jener
Merkmale andeutungsweise gestreift, die zu Beginn dieses
Kapitels angeführt wurden, und die ich für die wesent=
lichsten Kriterien einer sozialen Gruppe halte.
Zur abschließenden Beweisführung soll die JS - Gruppe
systematisch auf diese vier Elemente hin überprüft werden.
Das Z i e 1 für die JS - Arbeit ist in den Statuten
vorgezeichnet (siehe S.^8), die ' M o t i v a t i o n '
für die einzelnen Gruppenmitglieder, der Gruppe beizu=
treten, also als gegeben zu betrachten.
Freilich muß hier zwischen den Intentionen des 'Erfinders'
(der Jungschar) und den Motiven der Gruppenmitglieder
unterschieden werden. Für die vorliegende Arbeit sind die
ersteren nur insofern von Bedeutung, als sie für den
grundsätzlichen Gehalt, für die weltanschauliche Aus=
richtung oder für die organisatorischen Gegebenheiten