Full text: Die Konstitution der Arylmonosulfamid-Formaldehyd-Harze

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schliessen. Diese Tatsache fügt sich gut in das allgemeine Bild ein, 
dass die Harze als kolloide Systeme labile Gebilde darstellen, die 
durch natürliche oder künstliche Alterung (Erhitzen) bezw. durch ener 
gische Eingriffe, wie z.B. durch Säureeinwirkung,in stabilere Körper 
übergehen, die keinen Harzcharakter mehr aufweisen. 
Was die Ringbildung selbst anbelangt, so steht dieser Vor- 
1) 
gang, wie bereits wiederholt betont wurde , in enger Beziehung zum 
Problem der Härtbarkeit der Harze. Harze, in denen es zur Ausbildung 
von mehr oder weniger komplizierten Ringsystemen, wofür die Anwesen- 
2) 
heit und das Inreaktiontreten von mindestens zwei typischen Gruppen 
erforderlich ist, kommt, weisändie Eigenschaft der Härtbarkeit auf. 
Entstehen jedoch wie in den vorliegenden Fällen, wo nur eine reaktions 
fähige Amidogruppe vorhanden ist, nur einfache,niedriggliedrige , 
schmelzbare Ringe, so sind die Harze selbst auch schmelzbar. 
Was den Bau der Arylmonosulfamid-Harze im besondern anlangt, 
so konnte e i n kristallisierter Anteil, nämlich das Methylendisulf 
amid IV auf die angegebene Weise (Behandeln mit Benzol) direkt im 
ursprünglichen Harze nachgewiesen werden. Die weiteren Anhaltspunkte 
für die Konstitution des nur bis annähernd 100° stabilen Harzen stützen 
sich auf Umwandlungsprodukte der Harzbausteine, die durch Erhitzen oder 
Behandeln des Harzes mit Ameisensäure erhalten wurden und als zweiten 
Baustein neben der Verbindung IV die trimere Methylenmethylolverbindung 
III wahrscheinlich machten. 
Da das aus o-Toluolsulfamid gewonnene Harz beim Erhitzen im 
Gegensatz zum p-Harz direkt in die erwähnten kristallisierten Verbin- 
' 'n 
P G. W ALTER und A.GLUCK, l.c. 
2) G. WALTER und H.POLLAK, Koll.Beih.4o. 4-^, ^^ 
G. WALTER und H. ENGELBERG, Koll.Beih. ^.^-44.
	        
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