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habenden Bürgerclassen. Es ist also wohlge-
than, das Ammenwesen unter eine genaue
Aufsicht der Regierung zu nehmen.
Wer einer Amme benöthiget ist, meldet
sich im Findelhause, und man schickt ihm —
gegen eine bestimmte zu entrichtende Tare—
von dorther eine gesunde und brauchbare.
Auch die zum Ammendienst geeigneten Mäd
chen, welche nicht in diesem Hause sind, aber
irgendwo als Ammen eintreten wollen, müsse»
sich beym Institute melden, sich über ihren
Gesundheitszustand untersuchen lassen, und
ein Attestat erhalten, das nur auf zwey Tage
gültig ist, und können ohne ein solches Attc-
siat ihre Stelle nicht antreten. .., SindAel-
tern unvorsichtig genug, diese Anstalt zu um
gehen, und heimlich unauthorisirte Ammen
anzunehmen, so mögen sie sich den Schaden
selbst zuschreiben, der daraus ihren Kleinen
zustößt.
Und nun fragt sich's, woher alle die
Ammen nehmen, deren Wien täglich be
darf?... Nur höchstens ein Zehntheil sind
arme verheirathete Weiber, die sich diesem