Full text: Die Schule der Zukunft

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Die Beweise für den harmonisch bildenden Wert der 
pädagogischen Handarbeit und die Begründung des neuen 
umfassenden Erziehungszweckes können wir hier nicht geben; 
wir müssen auf unsere Schriften, namentlich auf die 1901 
erschienene < Handarbeit, der Grund- und Eckstein der 
harmonischen Bildung und Erziehung » und auf «Das Ziel 
der Erziehung vom Standpunkt der Sozialpädagogik-» ver 
weisen. 
5. Anschauung und Arbeit. 
Herr Kerschensteiner leitete seinen Vortrag mit einer 
Berufung auf Pestalozzi ein und schloss ihn mit einer Be 
rufung auf Pestalozzi. Das war in Zürich eine schöne und 
durchaus erlaubte captatio benevolentiae, das heisst, eine 
Bitte um geneigtes Gehör. Pestalozzi wurde hoch gepriesen, 
denn es wurde von ihm gesagt, er habe der Volksschule 
jene Grundlagen der Unterrichtsmethoden geschenkt, die 
sie für alle Zeiten beherrschen werden. 
Was nannte der Vortragende als Pestalozzische Grund 
lagen ? Er nannte im Anfange seiner Rede die « Anschauung 
als Fundament aller Erkenntnis » und er sagte am Schlüsse, 
durch die Zukunftsschule werde « die Anschauung zum Fun 
damente aller Erkenntnis » geworden und die Ideen Pestalozzis 
in die Tat umgesetzt sein. 
Nach Kerschensteiner ist also die Anschauung die Grund 
lage der Unterrichtsmethode der Volksschule und soll es für 
ewige Zeiten bleiben. 
Man höre, man präge sich dies ein! 
Jedermann wird nun eine Rede zugunsten der Anschauung 
erwarten, aber was geschieht ? Nach hundert Einleitungs 
worten zugunsten der Anschauung erklärt der Redner: «Die 
Methoden der passiven Anschauung werden nicht entfernt 
dem Seelenleben des Kindes gerecht,» und er hält hierauf 
eine kraftvolle Rede für die aktive Arbeitsmethode. Noch
	        
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