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arbeiten, total 5319 Knaben. Die Stadt verausgabte dafür
71,212 Fr. Im ganzen Kanton stieg die Schülerzahl im
Jahr 1917/ig auf 7966, worunter zum ersten Male die
Gartenarbeiten mit 323 Schülern vertreten sind. Die Garten
arbeiten wurden in der Hauptsache von den obern Klassen
der Primarschule, aber auch an einigen Sekundarschulen
betrieben. Zur Pflege von Pflanzen und zur Beobachtung
ihres Lebens bestehen in der Stadt 19 Schulgärten, die in
unmittelbarer Nähe der Schulgebäude liegen. Überdies
werden an die Schüler Sommerflor und im Winter Treib
zwiebeln abgegeben. Es gelangten 11,389 Portionen Samen,
6864 Stück Pflanzen und für 2406 Fr. Zwiebeln zum Ver
kaufe an die Schüler. Zürich besitzt 6 Schulküchen, in
denen im genannten Jahre 528 Schülerinnen hauswirtschaft
lichen Unterricht genossen.
Weder München noch irgendeine andere deutsche Stadt
zeigt zur Zeit eine so ausgedehnte und methodisch starke
Durchführung des Arbeitsprinzipes wie die Pestalozzistadt
Zürich, ] ) und zudem ist unsere Arbeitsschule aus dem
Volke und aus der Lehrerschaft organisch herausgewachsen
und bürgt darum sicherer für eine kraftvolle innere und
äussere Entwicklung, als eine monarchische, weniger demo
kratische Schöpfung.
Was die methodische Ausbildung des Handarbeitsunter
richtes betrifft, so hat der meist aus Lehrern bestehende
Kantonale Zürcherische Verein für Knabenhandarbeit Treff
liches und Mustergültiges durch seine Lehrbücher (Züricher
Führer durch die Knabenhandarbeit) geleistet und verdient
öffentlich Dank und Anerkennung.
•) In der ersten Auflage dieser Schrift sprachen wir die Ansicht aus,
Zürich möge hinter München im Arbeitsschulwesen zurückstehen, aber
Herr Lehrer Eduard Oertli in Zürich, der in amtlichem Auftrag das Arbeits-
schulwesen in München studierte, hat das Urteil gefallt, das wir hier wie
dergeben. Und Herr Oertli ist berufen zu einem Urteil, denn er hat sich
um die praktische Gestaltung der Arbeitsschule in Zürich und der Schweiz
bleibende Verdienste erworben.