sozialen und sozialistischen Strebezielen getreten. Die ar
beitenden Volksmassen, seit einem halben Jahrhundert sozial
und politisch in Bewegung, Organisation und Bildung be
griffen, sind in die Weltgeschichte fühlbar, sichtbar und ent
scheidend eingetreten, und dieses weltgeschichtliche Ereignis
wird nicht bei den deutschen und slawischen Völkern stehen
bleiben. Die «gewaltige gesellschaftliche Umwälzung», deren
Beginn ich schon 1885 in meiner Schrift über den «Arbeits
unterricht» erblickte, und deren Kommen ich prophezeite,
ist da, und sie wird und muss ihren Weg machen, weil sie
eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Notwendigkeit ist,
namentlich für den Wiederaufbau der Friedenswirtschaft
und für die Heilung der ungeheuren Kriegsschäden.
Für diese Heilung und diesen Wiederaufbau gibt es
kein anderes Mittel, als das Gegenteil der kapitalistischen
Privatwirtschaft, und das ist die demokratische und ge
nossenschaftliche Gemeinwirtschaft oder Sozialwirtschaft
durch die Demokratie, nicht durch die Gewalt, nicht durch
die Diktatur einer Klasse.
Wie die monarchische Staatsform in grossen Reichen
untergegangen ist, so geht auch die monarchische Wirt
schaftsform des Privatkapitalismus ihrem Untergange ent
gegen, und herauf steigt die demokratische Wirtschafts- und
Gesellschaftsform durch Bundesstaaten und Einzelstaaten,
durch Länder, Kantone und Gemeinden, durch Genossen
schaften, Wirtschaftsgruppen und Berufsverbände.
Der Krieg aller gegen alle macht immer mehr Platz
dem Dienst und der Hilfeleistung aller für alle.