nicht bewusst sind, und wenn sie diese neue Erziehung und
Bildung nicht als eine ihrer ersten und höchsten Pflichten
zu erfüllen trachten, so wird ihr ganzes soziales und poli
tisches Reformwerk keinen festen Grund und keinen dauern
den Bestand haben.
Nur ein einheitliches, organisch autgebautes, vom ganzen
Volke getragenes, durch das ganze Volk bestimmtes und
regiertes, und dem ganzen Volke ■ offenstehendes und zu
gängliches Bildungswesen, nur die Einheitsschule und die
Staatsbürgerschule als Arbeits- und Erziehungsschule, können
dem neuen Gesellschafts- und Staatsbau unerschütterlichen
Grund und dauernden Halt geben.
Darum, Ihr Berater und Führer der Völker, ans Werk
für die Einheitsschule, für die Arbeitsschule und für die Staats
bürgerschule! x ) Und Du, lieber Leser dieses Büchleins, gehe
hin und werbe für die Arbeitsschule Freunde und Streiter!
Die Arbeit, der Grundstein der Gesellschaft und des
Staates, muss Grundstein der Erziehung und Bildung werden.
Zürich, 18. Februar 1919.
Robert Seidel.
J ) Über die Staatsbürgerschule wird im Herbst beim Art. Institut Orell
Füssli in Zürich ein umfangreiches, grundlegendes Werk unter dem Titel:
„Staatsbürgerliche Nationalerziehung, eine Notwendigkeit für Staat und Ge
sellschaft, für Menschheit und Persönlichkeit“ erscheinen. In einem Jahre
in 3. Auflage ist erschienen: „Sozialdemokratie und staatsbürgerliche Er
ziehung oder Staatsbürger, Weltbürger und Mensch“. Zürich 1918. Grütli-
buchhandlung.