I.
Schon seit den ersten Zeiten des Christentums bekennt sich
eine Minderzahl von Menschen zu der Lehre, daß man dem
Bösen keinen Widerstand durch die Gewalt entgegensetzen soll.
Von dem Buch: „Worin besteht mein Glaube?" — Äußerungen, welche
durch dieses Buch hervorgerufen wurden. — Briese der Quäker. —
Die Erklärung von Harrison. — Adin Ballou, seine Werke und
Katechismen. — „Das Netz des Glaubens" von CHMchizki. — Das
Verhalten der Menschen zu den Werken, welche die Lehre Christi er¬
klären. — Das Buch „Vom Krieg" von Dymond. — Das Buch ,8ou
roswtaneo asoertvä" (die Befestigung des Nicht-Widerstandes) von
Musser — Verfahren der Regierungen im Jahre 1818 gegen die
Menschen, welche den Kriegsdienst verweigerten. — Feindseliges Ver¬
halten der Regierungen und der Liberalen gegen die Menschen, welche
sich der Teilnahme an den staatlichen Gewalten weigern und ihr be¬
wußtes Streben, diese Erscheinungen des christlichen Nicht-Widerstands tot
zu schweigen.
ie ersten Kommentare, zu welchen mein Buch Anlaß ge¬
geben hat, kamen mir von den amerikanischen Quäkern
zu. Indem sie sich damit vollkommen einverstanden
erklärten^ daß für den Christen jeder Krieg und jede Gewaltthat
ungeziemend und verboten sei, haben sie mir interessante Einzel¬
heiten über ihre Sekte mitgetcilt, welche seit mehr als zweihundert
Jahren die Lehre Christi, daß man dem Übel nicht mit Gewalt
widerstehen soll, ausübt. Sie sandten mir zu gleicher Zeit ihre
Journale, Broschüren und Bücher, welche diese seit vielen Jahren
für sie entschiedene Frage behandeln und die Falschheit der Lehre
der Kirche beweisen, welche Hinrichtung und Krieg erlaubt.
Nachdem sie durch eine Reihe von Schlußfolgerungen, gestützt
auf Bibelstellen, bewiesen hatten, daß die auf Eintracht und
Nächstenliebe gegründete Religion den Krieg, d. h. Verstümmlung
und Mord nicht gut heißen kann, behaupten die Quäker, daß
nichts so sehr dazu beiträgt, die Wahrheit Christi zu verdunkeln
und ihre Ausbreitung in der Welt zu verhindern, als die Nicht-
Anerkennung dieses Grundsatzes von seiten der Menschen, die
sich Christen nennen.
„Die Lehre Christi", sagen sie, „welche in das Bewußtsein
der Menschen eingedrungen ist, nicht durch das Schwert und die
L. N. Telstol. Gottes Reich ist in Euch. 1