Full text: Die Philosophie der Erleuchtung nach Suhrawardi (+1191)

VIII 
Auseinandersetzungen an, uni zu seinem Systeme tiberzuleiten 
und zugleich Beispiele dafür anzufügen, welche Wahrheiten 
als praedicationes affirmativae universales formuliert werden 
können. Dieser Abschnitt fällt daher nicht sosehr aus dem 
Rahmen der Logik heraus, als es auf den ersten Blick den 
Anschein hat. Er ist daher in der Übersetzung an seiner 
Stelle geblieben, auch schon aus dem Grunde einer möglichst 
treuen Wiedergabe des Originals. In demselben nimmt Suhra- 
wardi besonders Gelegenheit, verschiedene Lehren Avicennas 
zu bekämpfen. 
Schiräzi, der Kommentator Suhrawardis (1311+), ist haupt¬ 
sächlich als Astronom bekannt.!) Neben seinen astronomischen 
Werken schrieb er medizinische, philosophische und einen Korau- 
kommentar. Er wurde 1236 zu Schiräz geboren „unternahm 
in seinem 24 Jahre eine wissenschaftliche Reise, die ihn nach 
Basra, Bagdad Damaskus und Kairo führte, und liefs sich um 
1260 in Tabriz nieder“. Gegen Tüsi (1273f) polemisiert er 
gelegentlich. 1275 verfafste er einen Kommentar zum ge¬ 
samten Kanon der Heilkunde von Avicenna und 1307 einen 
solchen zu den Allgemeinbegriffen derselben. Als Färisi, der 
Kommentator der Optik des ibn al Haitam, sich an Schiräzi 
wandte, antwortete er seinem Schüler: „Ich bin seit einiger 
Zeit mit einem Kommentar zu dem Werke des Apollonius 
über die Kegelschnitte beschäftigt und ich sammelte dazu 
aus den wundersamen Schriften und den geometrischen 
Nutzanwendungen, was vielleicht von keinem andern zur¬ 
zeit gesammelt worden ist“. In dieser Weise ist Schiräzi 
ein allseitiger Gelehrter, ein Typus der universalistischen 
Bildung seiner Zeit und der antiken Bildungsart im all¬ 
gemeinen. 
0 Brockelmarm II 211, § 12; Wüstenfeld: Arabische Ärzte Nr. 247, 
S. 148; Haggi Haifa I, S. 302; S. Ledere: Histoire de la Medeeine arabe 
II 129; Eilhard Wiedemann: Archiv f. d. Geschichte d. Naturwissenschaften 
III 2 und Anm. 3, S. 12. („Za ibn al Haitams Optik“), ln einer Glosse 
(S. 139) wird ein noch unbekanntes Buch von ihm erwähnt, das den Titel 
trägt: „Beweis für die Existenz des notwendig Seienden“. In demselben 
fundiert Schiräzi den Gottesbeweis auf die Unmöglichkeit einer unendlichen 
Kette systematisch geordneter Dinge (z. B. von Ursachen und Wirkungen). 
Der Glossator Schiräzi (1640t) bezeichnet dieses Fundament als ein un¬ 
sicheres.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.